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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 11/2023


Gedenken zum 17. Juni 1953


Wir begehen in diesem Jahr den 70. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953. Mit der Forderung nach freien Wahlen, Freilassung der politischen Gefangenen und dem Rücktritt der Regierung gingen die Bürgerinnen und Bürger in allen Teilen des Landes auf die Straße, um sich von der Diktatur zu befreien. Er war mehr als ein Arbeiteraufstand gegen Normerhöhungen. Ohne das Ausrücken der sowjetischen Armee aus ihren Kasernen und deren Beteiligung an der gewaltsamen Niederschlagung des Aufstandes, wären die Tage der SED-Diktatur gezählt gewesen und es blieb die Existenzgarantie Zeit ihres Bestehens.

Als 36 Jahre später Gorbatschow wissen ließ, dass Honecker nicht auf sowjetische Panzer hoffen konnte um die Proteste im Herbst 89 zu ersticken, war das Ende der DDR die Folge in wenigen Monaten. Das mutige Eintreten im Jahr 1953 für Demokratie und Menschenrechte gegen deren diktatorische Unterdrückung verdient eine stete Erinnerung als an einen Meilenstein der deutschen Freiheitstradition.


Vortrag und Buchvorstellung
Der 17. Juni 1953 auf dem Land


11.05.2023 | 19:00 | Teistungen, Bildungsstätte Grenzlandmuseum, Duderstädter Straße 7-9

In einer Kooperationsveranstaltung lädt das Grenzlandmuseum Eichsfeld zur Buchvorstellung „Jenseits der Städte. Der Volksaufstand vom Juni 1953 in der DDR“ mit dem Historiker Dr. Jens Schöne ein.

Der Historiker und stv. Berliner Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Dr. Jens Schöne beleuchtet in seiner gerade bei der LZT erschienenen Publikation die Geschehnisse, die zum Aufstand führten und weitet dabei den Blick auf die ländlichen Räume. Bisher wird der Beginn des Aufstands auf den 16./17. Juni 1953 datiert und in Berlin verortet. Dabei war die Rebellion in den Dörfern und kleinen Städten zu dem Zeitpunkt längst im Gange. In seiner Analyse verdeutlicht Jens Schöne, dass dieser Teil des Volksaufstands kaum bekannt ist und auch verschwiegen worden ist.

Weitere Informationen


Video-Interview


Der Volksaufstand des 17. Juni 1953 wurde lange Zeit als Arbeiteraufstand verstanden. Aber ein Blick in die Dörfer und den ländlichen Raum zeigt, dass es hier viel mehr Widerstand gab als zumeist angenommen: Der Protest auf dem Land setzte früher ein und dauerte länger an! Jenseits der großen Städte in Thüringen blicken wir auf den Volksaufstand von 1953. Der Historiker Dr. Jens Schöne gibt im Interview mit der LZT einen Impuls zu den Hintergründen und Folgen des 17. Juni 1953 und geht auch auf regionale und lokale Besonderheiten ein.

In drei Veranstaltungen mit Dr. Schöne wird die LZT in Kooperation mit dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur das Thema in Thüringen weiter diskutieren.

YouTube-Video


Veranstaltungsreihe
Der 17. Juni 1953 auf dem Land


12.05.2023 | 18:00 | Mühlhausen, Stadtbibliothek „Jakobikirche“, St. Jacob 1

31.05.2023 | 18:00 | Heichelheim, Am Ettersberg, Bürgerhaus Akazienhof, Heichelheimer Hauptstraße 34

01.06.2023 | 18:00 | Straufhain, OT Streufdorf, Straufhain-Center, Renkengasse 4

Die Veranstaltungen werden organisiert vom Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und vom Berliner Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Im Rahmen derr Veranstaltungsreihe wird der Blick zum Volksaufstand von 1953 auf drei verschiednenen Orte in Thüringen gerichtet. Der Historiker Dr. Jens Schöne gibt dabei einen kurzen Impuls zu den Hintergründen und Folgen des 17. Juni 1953 und geht auch auf regionale und lokale Besonderheiten ein. Anschließend wollen wir mit in einem moderierten Gespräch über den Volksaufstand und den Wandel der dörflichen Lebenswelt im Sozialismus sowie nach 1990 reden.

In Mühlhausen und Umgebung begehren die Bauern noch vor dem 17. Juni 1953 auf. Es kommt zu spontanen Arbeitsniederlegungen und Austritten aus den LPGs. Ein Sternmarsch aus den umliegenden Dörfern nach Mühlhausen blamiert schließlich die SED. Am 17. Juni 1953 wird der Ausnahmezustand im Kreis Mühlhausen ausgerufen.

In Heichelheim und im Kreis Weimar-Land verläuft der 17. Juni 1953 bis zum späten Nachmittag ruhig. Aber in den Städten der Umgebung – Weimar, Erfurt, Apolda und Sömmerda – demonstrieren die Menschen seit den Morgenstunden in den Betrieben und auf zentralen Plätzen. In Bauernversammlungen im Kreisgebiet wird die Herabsetzung des Ablieferungssolls und der Rücktritt der Regierung gefordert.

In Streufdorf und im Kreis Hildburghausen scheint die Lage am 17. Juni 1953 einigermaßen ruhig. Die Ereignisse ein Jahr zuvor – Grenzabriegelung und Errichtung des Sperrgebietes ab dem 26. Mai 1952 und die Zwangsaussiedlungen von etlichen Familien – werden neben den politischen und sozialen Forderungen des 17. Juni rege diskutiert. In den Grenzorten wird die Rückkehr der Zwangsausgesiedelten gefordert.

 


Video-Interview
Videogespräch mit Udo Grashoff, Autor der LZT-Broschüre "17. Juni 1953"


Udo Grashoff ist Autor der LZT-Broschüre "17. Juni 1953" aus der Reihe "Die Geschichte hinter dem Bild". Mit der LZT sprach er über die Notwendigkeit der Aufarbeitung der damaligen Ereignisse und des Gedenkens an den 17. Juni 1953.

Das Titelbild der Broschüre ist eines der bekanntesten Bilder von diesem Tag. Fotos mit sowjetischen Panzern haben mittlerweile den Status einer Ikone des 17. Juni 1953, und sind doch bei genauerem Hinsehen lediglich Porträts der Niederschlagung des Volksaufstands. Die sowjetischen Panzer besiegelten das jähe Ende eines Aufstands, der in vielen Städten und Gemeinden der DDR zunächst friedlich begonnen hatte.

YouTube-Video


Filmreihe
Tage im Juni – zwischen Hoffnung und Repression. Zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953


Am 17. Juni 1953 kam es in der gesamten DDR zu Erhebungen breiterer Bevölkerungskreise gegen das DDR-Regime unter Ulbricht. Was als Proteststreik gegen Normerhöhungen, insbesondere getragen von Bauarbeitern der Stalinallee, begann, entwickelte sich rasch zu einem von der Hoffnung auf Freiheit, Demokratisierung und auch Einheit getragenen landesweiten Protest. DDR-Sicherheitskräfte in Verbund mit sowjetischen Streitkräften schlugen den Aufstand blutig nieder. Aktivisten der Erhebung erhielten harte Strafen bis hin zur Todesstrafe. Landeszentrale und Kino mon ami wollen an diese emanzipatorische Bewegung und die Opfer realsozialistischer Repression anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 erinnern und mit einem vielfältigen Filmprogramm und interessanten Filmgästen Denkanstöße liefern.

Programm der Filmreihe


Veranstaltung
Film & Gespräch "Der 17. Juni 1953 in Jena"


Am 17. Juni 1953 ereignete sich in Jena ein Aufstand, so wie in vielen Städten der damaligen DDR auch. Viele tausend Menschen forderten sofortige Veränderungen der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, strebten nach Freiheiten und hatten den Wunsch nach einem besseren Leben. In einer filmischen Dokumentation der Geschichtswerkstatt Jena geben nicht Historiker darauf eine Antwort, sondern Augenzeugen der Geschehnisse vor nunmehr 61 Jahren. Im Jahr 1953 waren sie Schüler, Lehrlinge, Studenten, Angestellte oder Arbeiter. Jeder erlebte den 17. Juni auf eigene Weise und erinnert sich heute differenziert. Aus den Perspektiven von zwanzig Zeitzeuginnen und Zeitzeugen entsteht eine vielschichtige, emotionale und persönliche Collage der Ereignisse im Sommer 1953. Am Jahrestag dieses historischen Datums setzen sich Erlebnisse und Eindrücke aus unterschiedlichen Blickwinkeln, Gefühlslagen und Motiven neu zusammen.


Neuerscheinung
Die Geschichte hinter dem Bild: 17 Juni 1953


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Neuerscheinung
Jenseits der Städte - Der Volksaufstand vom Juni 1953 in der DDR


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Quellenband
Der 17. Juni 1953 in Thüringen


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