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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 12/2023


Neuerscheinung
Videospiele und Politik


Antonio César Moreno Cantano ist der Autor der jüngsten Broschüre der LZT. Er konzentriert sich in seinen Forschungen seit vielen Jahren auf die Untersuchung von Videospielen als Propagandainstrument großer internationaler Vereinigungen.

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Neuerscheinung
Das kulturelle Berlin der 1920er-Jahre


Neu in unserer Reihe „Die Geschichte hinter dem Bild" ist die Broschüre von Maren Lickhardt „Das kulturelle Berlin der 1920er-Jahre“.

In den 1920er-Jahren galt Berlin als jung und Jungsein als Gebot der Zeit, sodass Berlin zu einer der Hauptstädte der Welt avancierte. Dass die 1920er-Jahre oftmals als die Goldenen Zwanziger bezeichnet werden, verweist nicht nur auf den Glanz der Zeit im Sinne von wildem Glamour, sondern ganz wörtlich auf Elektrifizierung und Lichteffekte.

Bei der Fotografie auf dem Cover handelt es sich um eine Aufnahme des Fotografen Martin Höhlig vom Berliner Festival des Lichts im Oktober 1928. Seine Aufnahmen zeigen seine Faszination für die Licht-Dunkel-Effekte, die die nächtliche Elektrifizierung hervorzauberte. Darin drückt sich eine Begeisterung für modernes Stadtleben aus, außerdem für die Vergnügungs- und Konsumkultur sowie die zunehmende Verschriftlichung des Stadtbildes durch Reklamen, Hinweisschilder und Werbung.

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Veranstaltung
Olaf Kühl: Kurze Geschichte Russlands, von seinem Ende her gesehen


24.05.2023 | 19:00 | Suhl, Kulturbaustelle, Friedrich-König-Straße 35

Spätestens mit dem Angriff auf die Ukraine stellt sich die Frage, wie Russland zu dem wurde, was es heute ist. Olaf Kühl, langjähriger Osteuropareferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, kennt das Land wie nur wenige; er hat es über Jahrzehnte intensiv bereist, auch abseits der großen Metropolen, bis nach Sibirien und in den Fernen Osten. In seinem Buch zeigt er, wie sich Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt hat – wie hellere, freiere Köpfe allmählich durch regimehörige Funktionäre ersetzt wurden, bevor eine mafiöse Geheimdienstelite die Macht an sich riss. Fassbar wird all das in den Schicksalen der Menschen, von denen Kühl erzählt: darunter ein erfolgreicher Unternehmer, der, weil er sich vom Geheimdienst nicht erpressen lassen wollte, im Gefängnis gefoltert und getötet wurde; oder auch ein Separatistenführer, der 2014 an der Annexion der Krim beteiligt war und mittlerweile auf Konfrontation zu Putin geht. Eines lässt sich schon jetzt erkennen: Die völkisch-nationalistische Außenpolitik wird zu heftigen, gewaltsamen inneren Umbrüchen führen, bis hin zum Zerfall des Landes – mit gefährlichen Konsequenzen auch für Europa. Ein ebenso fesselndes wie weitsichtiges Russland-Porträt.

Olaf Kühl, 1955 geboren, studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte und arbeitete lange Jahre als Osteuropareferent für die Regierenden Bürgermeister von Berlin. Er ist Autor und einer der wichtigsten Übersetzer aus dem Polnischen und Russischen, u.a. wurde er mit dem Karl-Dedecius-Preis und dem Brücke Berlin-Preis ausgezeichnet. Sein zweiter Roman, «Der wahre Sohn», war 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.


Veranstaltung
„Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“


24.05.2023 | 19:00 | Gera, AWO Thüringen Seniorenresidenz Marktkaree, Markt 16

25.05.2023 | 18:30 | Bad Lobenstein, „Neues Schloss“, Leonberger Platz

Anfang Dezember 2022 ließ die Bundesanwaltschaft bundesweit zahlreiche Gebäude durchsuchen und insgesamt 25 Personen festnehmen. Der Vorwurf: Bildung einer terroristischen Vereinigung. Auch in Thüringen kam es zu mehreren Festnahmen. Der Hintergrund der Festgenommenen soll eine Mischung aus Reichsbürger- und Verschwörungsideologie sein. Sie sollen geplant haben, die staatliche Ordnung mit Gewalt zu überwinden. Seit Jahren sorgen „Reichsbürger“ immer wieder für Schlagzeilen mit ihren Taten: 2016 ermordete ein Anhänger der Szene in Bayern einen Polizisten, 2022 wollte eine Gruppe den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entführen und bei den Montagsprotesten in ganz Thüringen spielen „Reichsbürger“ und deren Ideologie eine wichtige Rolle. Doch was genau sind eigentlich „Reichsbürger“ und welche Ideologie vertreten sie? Sind es, wie oft behauptet wird, nur „harmlose Spinner“ oder wurde die Gefahr, die von ihnen ausgeht, zu lange unterschätzt? Diese Fragen wollen wir mit dem Fachjournalisten und Buchautor Andreas Speit besprechen. Bereits 2017 erschien sein umfassender Sammelband „Reichsbürger – die unterschätzte Gefahr“.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.


Veranstaltung
Der papierene Freund. Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher


08.06.2023 | 19:00 | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7

Buchvorstellung mit Dr. Wolf Kaiser, Herausgeber des Bandes, Historiker und früherer Leiter der Bildungsabteilung im Haus der Wannsee-Konferenz

Auf der Flucht, in Verstecken, in Ghettos und Lagern war es vielen jüdischen Kindern und Jugendlichen aus West-, Mittel- und Osteuropa ein tiefes Bedürfnis, ihre Erlebnisse und Gefühle schriftlich festzuhalten. Auszüge aus in neun Sprachen verfassten Tagebüchern wurden in dieser Anthologie erstmals auf Deutsch veröffentlicht. Die Tagebücher sind in Gebieten entstanden, die heute zu Österreich und Deutschland, Frankreich und den Niederlanden sowie Tschechien, Ungarn, Rumänien, Polen, den baltischen Staaten, der Ukraine und Russland gehören. Die sorgsame Übersetzung macht die fremdsprachigen Texte erstmals einer deutschsprachigen Leserschaft zugänglich. Die Tagebuchauszüge beeindrucken durch die Unmittelbarkeit der Beschreibungen und Berichte, aber auch durch die Einsichten und Reflexionen der jungen Autorinnen und Autoren. Sie spiegeln ihre Hoffnungen und Ängste, ihre Verzweiflung ebenso wie ihren Lebenswillen, den Mut und die Tatkraft wider, die sie der tödlichen Bedrohung entgegensetzten.

Der Band bezeugt die Erfahrung jener, die damals verfolgt wurden. Er verdeutlicht, so Kaiser, „wie die jüdische Jugend Europas die auf ihre Vernichtung zielende Verfolgung erlebt hat und wie sie sich dazu verhielt.“

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Erinnerungsort Topf & Söhne im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bücher aus dem Feuer“ zur Erinnerung der Bücherverbrennung in Erfurt 1933.

Gesamtprogramm der Veranstaltungsreihe


Veranstaltung
Judith Hermann im Gespräch mit Michael Hametner


08.06.2023 | 19:30 | Burg Ranis

Eröffnungsveranstaltung der 26. Thüringer Literaturtage auf Burg Ranis

„Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse“, heißt es in der NZZ. In ihrem jüngsten Roman „Daheim“ erzählt sie von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird.

Michael Hametner spricht mit der vielfach ausgezeichneten Autorin auch den neuen Band Band „Wir hätten uns alles gesagt“: über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf?

Kooperationspartner: Lese-Zeichen e.V.

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Veranstaltung
Andreas Maier: „Die Heimat“


08.06.2023 | 19:30 | Weimar, Stadtbücherei, Steubenstraße 1

Buchvorstellung im Rahmen der LESARTEN23 Weimar, Moderation: Annette Seemann

Deutschland, Anfang der siebziger Jahre: ein Land voller Angst vor allem Fremden. Der einzige Italiener an der Schule wirkt wie ein außerirdisches Wesen. In den Achtzigern sind es die Türken, die zum ersten Mal die Tische vor die Wirtschaft stellen. Während die Wetterauer den ersten Döner im Landkreis als Widerstandsnahrung feiern, erobert der lange verschwundene Hitler den öffentlichen Raum in Funk und Fernsehen. In den Neunzigern träumt der Erzähler seinen großen Traum vom Wetterauer Land, verschwindet allerdings erst mal mit seiner Cousine unter einer Bettdecke am Ostrand der neuen Republik. Die Heimkunft gelingt innerfamiliär, das Haus der Großmutter wird als musealer Ort rekonstruiert, während im Ort wenigstens der Grundriss der 1938 niedergebrannten Synagoge wiederhergestellt wird. Aber noch im neuen Jahrtausend, als die ganze Republik ständig den Begriff „Heimat“« diskutiert, will niemand vom früheren Leben in der konkreten Heimat wissen, als es die noch gab, die es seit ihrer Deportation nicht mehr gab.

Andreas Maier, 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren, studierte Philosophie und Germanistik, anschließend Altphilologie. Er lebt zurzeit bei Frankfurt am Main.

Eine Kooperationsveranstaltung von LESARTEN mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, gefördert im Rahmen von Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e. V.

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Veranstaltung
Podiumsdiskussion „Vietdeutsches Leben in der der Transformation“


16.06.2023 | 17:00 | Erfurt, Stadtteilbibliothek Berliner Platz, Berliner Platz 1

Schwerpunkte der Diskussionsrunde werden die Themen vietdeutsches Leben in Ost und West, antiasiatischer Rassismus in Deutschland sowie die gesellschaftliche und politische Teilhabe von migrantische Communities sein.

Podiumsteilnehmer/-innen:
Prof.Dr. Franka Maubach (FSU Jena/HU Berlin)
Hải Nam Nguyễn (Projekt: "Ossi-Ausländer“ im Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. )
Dr.Kimiko Suda (FU Berlin)
Tien Duc Nguyen (ehem. Student/ Vertragsarbeiter)
Dr. Noa K. Ha (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung)

Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vietnamesisches Leben in Erfurt“ in Zusammenarbeit mit der Oral History Forschungsstelle der Universität Erfurt.

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Veranstaltung
Michael Grisko (Hrsg.) Moderne und Provinz. Weimarer Republik in Thüringen 1918–1933


16.06.2023 | 19:00 | Sonneberg, Deutsches Spielzeugmuseum, Beethovenstraße 10

Das Projekt »Moderne in der Provinz. Weimarer Republik in Thüringen« fragt nach herausragenden Persönlichkeiten und Entwicklungen im 1920 gegründeten Freistaat Thüringen. Das von Michael Grisko im Auftrag der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen herausgegebene Buch dokumentiert zehn Ausstellungen des Projekts in Thüringen. Darüber werden in 15 Essays zeitgenössische regionale Ereignisse und Phänomene aus jedem Jahr der Weimarer Republik anhand eines Schlüsselbildes erörtert: von der Einführung des Radios über die Automobilproduktion bis hin zur ersten Direktorin eines Stadtmuseums, die Hungersnot Anfang der 1930er Jahre und die Einrichtung des ersten Konzentrationslager 1933. So entsteht ein ebenso facettenreiches wie regionalspezifisches Panorama der Weimarer Republik jenseits von Berlin.

Michael Grisko ist Literatur- und Medienwissenschaftler, Kultur- und Stiftungsmanager. Er ist Geschäftsführer der Richard Borek Stiftung in Braunschweig. Im November 2022 wurde er als Honorarprofessor an die Universität Erfurt berufen.

In Sonneberg wird es gemeinsam mit Manuela Müller, Verfasserin des Essays „Bruno Taut: Bunte Steine aus Licht“, um das Bauspiel „Dandanah. The Fairy Palace“ des im Titel genannten Bauhäuslers gehen.

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Veranstaltung
Betiel Berhe: „Nie mehr leise. Die neue migrantische Mittelschicht“


16.06.2023 | 19:00 | Erfurt, Franz Melhose, Löberstraße 12

Vom migrantischen Arbeiter:innenkind zur erfolgreichen Akademikerin: Betiel Berhes Kindheit zwischen Hochhäusern hat ihren Blick auf Klassenunterschiede und strukturelle Diskriminierung geschärft. Heute arbeitet sie als Ökonomin und Anti-Rassismus- und -Klassismus-Trainerin und hat das Institut für Social Justice & Radical Diversity in München mitbegründet. Anhand ihrer eigenen Biographie und anderer Lebensgeschichten erzählt sie, wie schwer sozialer Aufstieg ist, welche feinen Unterschiede niemals verschwinden – und wie eine neue migrantische Mittelschicht wächst, die sich gegen strukturellen Klassismus und Rassismus stellt und der Intersektionalität verpflichtet ist. Doch Berhes vielfältige Rollenerfahrungen eröffnen ihr auch den Blick für Solidaritäten, dort, wo andere schon jede Hoffnung aufgegeben haben. Sie zeigt, wie sich momentan eine ganze Gesellschaft im Wandel befindet, indem die Menschen zu Wort kommen und an Einfluss gewinnen, die Diskriminierung und Unterdrückung erfahren haben. Provokant, persönlich, augenöffnend.

In Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle „Koloniales Erbe in Thüringen“ und MigraNetz Thüringen e.V.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tagung „Koloniales Erbe in Thüringen?!“ statt.

Programm "Koloniales Erbe in Thüringen"


Vorankündigung
SAVE THE DATE!


Gegenwärtige Studien zur demokratischen Kultur in Deutschland zeugen von einem Wandel antidemokratischer Motive. Es ist ein Rückgang geschlossener rechtsextremer Weltbilder bei gleichzeitigem Anstieg demokratiegefährdender Denkmuster zu verzeichnen. International zeigte sich zudem in den vergangenen Jahren was passiert, wenn sich der politische Konservatismus radikalisiert: VertreterInnen klassischer konservativer Parteien übernehmen zum Teil Sprachbilder und ideologische Elemente der radikalen Rechten und zielen so mithilfe von Tabubrüchen darauf ab demokratische Regeln zu brechen.  Das ist bedrohlich und erfordert weiterhin eine resiliente Gesellschaft gegen Menschenfeindlichkeit und Demokratiefeindschaft.

Über Erscheinungsformen und Spezifika dieser politischen Entwicklung möchten die Landeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit Mobit - der mobilen Beratung in Thüringen gegen Rechtsextremismus, ezra - Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ), dem Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration der Uni Jena (KomRex) und mit unterschiedlichen FachvertreterInnen sprechen.

Die Fachtagung findet am 18. Oktober im Zughafen in Erfurt statt.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm folgen Ende August.

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