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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 13/2023


Thüringen-Monitor 2022 vorgestellt


Der aktuelle Thüringen-Monitor 2022 untersucht besonders die Auswirkungen von Stadt-Land-Unterschieden auf die politischen Einstellungen der Thüringerinnen und Thüringer. Besonders in Regionen, in denen man sich deutlicher als "abgehängt" empfindet, wirkt sich diese Einschätzung besorgniserregend negativ auf die Zufriedenheit mit der politischen Praxis aus. Das trägt dazu bei, dass der Anteil, der Thüringerinnen und Thüringen, die man als populistisch eingestellt bezeichnen kann, von 48 Prozent im Vorjahr auf fast 60 Prozent gestiegen ist. Demgegenüber sind nur noch 48 Prozent mit der aktuellen Praxis der Demokratie zufrieden (in ländlichen Regionen 41 Prozent, in großen Städten 64 Prozent), das ist ein Rückgang um 17 Prozentpunkte zum Vorjahr. Es gilt somit, den wahrgenommenen Benachteiligungen und gefühlten Gerechtigkeitsdefiziten in ländlichen und peripheren Regionen stärker zu begegnen.

Thüringen-Monitor 2022


Videogespräch
TOP SECRET - Mord in staatlichem Auftrag


Geheimdienstmorde und staatlich organisierte Tötungen sind keine neue Erfindung, es gab sie schon immer und zu jeder Zeit. Ihr Ausmaß und auch das Ausmaß ihrer Öffentlichkeit variieren. Seit Beginn des Jahrtausends lässt sich jedoch eine starke Zunahme solcher Fälle beobachten. Dr. Christopher Nehring, Autor und Geheimdienstexperte, hat für die LZT ein Buch über das Thema geschrieben und stellt seine Thesen in einem Videogespräch über sein Buch vor.

You-Tube Videogespräch


Neuerscheinung
Mord in staatlichem Auftrag. Wenn Geheimdienste töten


Neu unter den Publikationen der LZT ist das Buch „Mord in staatlichen Auftrag. Wenn Geheimdienste töten“. Auf 84 Seiten beleuchtet der Geheimdienstexperte und Autor zahlreicher Bücher Christopher Nehring darin Geheimdienstmorde und staatlich organisierte Tötungen. Welche Länder offiziell und inoffiziell staatliche Aufträge dazu erteilen, wie es um das internationale Recht dazu bestellt ist, aber auch Fragen von Recht und Moral behandelt der Autor in seinem Buch.

 

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Neuerscheinung
Brandspuren. Das vereinte Deutschland und die rechte Gewalt der frühen 1990er-Jahre


Ein Jahr nach der »Wiedervereinigung« begann im Herbst 1991 eine dramatische Eskalation rechter Gewalt. Attacken gegen Juden sowie gegen Menschen mit anderer Hautfarbe, politischer Gesinnung oder sexueller Orientierung hatte es bereits zuvor in der Bundesrepublik und in der DDR gegeben. Ebenso Gewalt gegen Menschen mit Einwanderungsgeschichten, Wohnungslose, Gothic-Fans und Punks. Doch im September 1991 setzten in Hoyerswerda schwere Angriffe auf die Unterkünfte von Geflüchteten, Arbeitsmigrantinnen und -migranten eine dramatische Gewaltspirale in Gang, die allein in den folgenden zwei Jahren mehr als 4 000 schwere Gewalttaten nach sich zog, darunter über 1200 Brandanschläge. Die Gewalt provozierte Fragen, die sich bis heute stellen: Was waren die Ursachen für diese Gewalteskalation? Wie reagierten Staat und Öffentlichkeit auf Attacken und Anschläge? Wie veränderten diese das Zusammenleben im frisch vereinten Deutschland? Und was machte die Gewalt mit den Menschen, denen die Anschläge galten? Der Band Brandspuren wendet sich diesen Fragen zu und untersucht Ursachen, Verläufe und Folgen der rechten Gewalt der frühen 1990er-Jahre. Er zeigt, wie sich die Gewalt dem vereinten Deutschland einschrieb und die Zeit der Brandanschläge zu einer einschneidenden und prägenden Phase der jüngeren deutschen Geschichte machte.

Autor: Till Kössler / Janosch Steuwer (Hrsg.)

Diese Verlagspublikation versenden wir nur in Thüringen.

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Neuerscheinung
Begriffe, Fragen und Antworten zur Geschichte der Imperien


Michael Gehler hat sich in seiner jüngsten Publikation für die LZT der Geschichte der Imperien gewidmet.

Was führt zur Beschäftigung mit Imperien? Große Ereignisse der Weltgeschichte regen Debatten über Aufstieg, Ende und Rückkehr von Imperien an, wie die Auflösung des Warschauer Pakts und der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991, der Übergang der NATO vom Verteidigungs- zum Interventionsbündnis 1999 und ihre »Osterweiterung « zwischen 1999 und 2004. Die Debatte über die neue Weltordnung infolge der aufsteigenden Export- und Investitionsmacht China im Zeichen der »neuen Seidenstraße« weckte wieder Interesse an Imperien.

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Internet-Spiel
Interaktive Graphic Novel »Wir leben hier!«


Vorstellung der interaktiven Graphic Novel über das Leben von Jugendlichen in der DDR mit Zeitzeug*innen- und Fachgespräch in der Gedenkstätte Andreasstraße Erfurt am 20. Juni 2023 um 11 Uhr

»Wir leben hier!« ist ein browserbasiertes Spiel, das Jugendlichen den Einstieg in die Beschäftigung mit der DDR bietet. Gemeinsam mit den Zeitzeug*innen Baldur Haase, Gabriele Stötzer, Kerstin Albrecht und Bernd Stracke wird es am Dienstag, den 20. Juni 2023 um 11 Uhr in der Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt vorgestellt werden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mit den Zeitzeug:innen und Macher:innen des Online-Spiels über die Chancen des Game-Based Learning, Zeitzeug*innenenarbeit und DDR-Vermittlung ins Gespräch zu kommen. Ab dann kann es unter www.wir-leben-hier.com auch gespielt werden.

Wie war das, in der DDR jung zu sein? Was fängt man mit den eigenen Wünschen, Träumen und Zielen an, wenn man ringsherum wortwörtlich ständig an Grenzen stößt? »Wir leben hier!« handelt vom Mut, sich zu entscheiden und von Konsequenzen, mit denen man niemals gerechnet hätte. Für die vier Spiel-Episoden bilden die o.g. vier Zeitzeug*innen und ihre ganz konkreten Erfahrungen als junge Menschen in der DDR die Grundlage. Die Frage »Was wäre wenn?« spitzt sich darin dramatisch zu. So wird deutlich: Schon kleine Entscheidungen konnten damals verhängnisvolle Folgen für ein ganzes Leben haben.

»Wir leben hier!« ist ein Kooperationsprojekt der musealis GmbH, der Stiftung »Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar«, der Stiftung Ettersberg und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.

Zum Spiel


Veranstaltung
Identität: Rechtsradikal. Digitale Ansprachen der rechtsradikalen Öffentlichkeit.


20.06.2023 | 18:00 | Jena, MVZ_Wagner, Kochstraße 2a

Dr. Tobias Fernholz gibt Einblicke in seine Forschung zur digitalen Alternativöffentlichkeit der radikalen Rechten. Dabei betrachtet er die Vernetzung dieser Bewegung und die hieraus entstehenden Resonanzräume in bürgerliche Öffentlichkeiten und gibt Einblicke in Inhalte und Kommunikationsstrategien der radikalen Rechten. Das Kernstück seiner Arbeit ist dabei die Beschreibung einer rechtsradikalen Identitätspolitik, die als reaktionäre Antithese zu emanzipatorischen Identitätspolitiken fungiert.

Im Rahmen der Veranstaltung wird Tobias Fernholz den Teilnehmenden nicht nur die Ergebnisse seiner Arbeit vorstellen, sondern sie auch am Forschungsprozess und der Auseinandersetzung mit menschenverachtenden Inhalten teilhaben lassen. Dabei wird es sowohl um Fragen des Selbstverständnisses als Wissenschaftler gehen als auch um einen gemeinsamen Austausch über die Empirie, die Tobias Fernholz als Grundlage seiner Forschung genutzt hat.

Die Veranstaltung soll dazu einladen gemeinsam über den Forschungsgegenstand der radikalen Rechten ins Gespräch zu kommen, um zu verstehen woraus die Angebote der radikalen Rechten ihre Anziehung und Wirkung entwickeln.

In Zusammenarbeit mit KoKont Jena und der Lokalen Partnerschaft für Demokratie Jena

Anmeldung


Veranstaltungen
Carolin Würfel: Drei Frauen träumten vom Sozialismus


20.06.2023 | 19:30 | Weimar, Thalia Buchhandlung, Schillerstraße 5a

21.06.2023 | 19:00 | Neustadt an der Orla, AugustinerSaal, Puschkinplatz 1

22.06.2023 | 19:00 | Hermsdorf, Stadtbibliothek, Am Alten Versuchsfeld 1

Was verbindet Brigitte Reimann, Christa Wolf und Maxie Wander? Alle drei waren Ikonen der DDR-Literatur, alle drei glaubten am Beginn ihres literarischen Schaffens am Aufbau einer besseren, menschlicheren Welt im Zeichen des Sozialismus mitzuwirken und alle drei mussten - jede auf ihre Art - damit umgehen, dass sich dieser Traum nicht - wie von ihnen erhofft - umsetzen ließ, sondern in persönliche Niederlagen und letztendlich in ein gesellschaftliches Fiasko führte. In ihrem keineswegs trocken-wissenschaftlich, sondern lebendig erzählenden Sachbuch berichtet die Literaturwissenschaftlerin Carolin Würfel subjektiv und einfühlsam von drei sehr unterschiedlichen DDR-Autorinnen, ihrem Glück und ihren Sorgen, von ihren Erfolgen und ihren Krisen. Die Landeszentrale präsentiert das Buch und seine Autorin am 20.06. bei den LESARTEN23 Weimar, am 21.06. in Neustadt/Orla und am 22.06. beim Hermsdorfer Gespräch.


Veranstaltungen
Filmvorführungen und Gespräche "don't stop motion"


21.06.2023 | 18:30 | Bad Berka, Zeughaus, Zeughausplatz 11

03.07.2023 | 18:30 | Neudietendorf, Bürgersaal Drei Rosen, Zinsendorfstrasse 1

06.07.2023 | 18:30 | Bad Langensalza, Burgtheater, Vor dem Schlosse 5

Im Film "don't stop motion" erzählen drei junge mutige Menschen - Zahra, Muntazar und Ahmad - die bewegenden Geschichten ihrer Flucht nach Europa und von ihrem Leben hier in Deutschland. Das Besondere: Sie selbst haben mit eigens hergestellten Puppen, Karton und der Stop-Motion-Technik ihre Erlebnisse auf die Leinwand gebracht. Die Landeszentrale zeigt den Film zusammen mit den Macher*innen am 21.06. in Bad Berka, am 03.07. in Neudietendorf und am 06.07. in Bad Langensalza. Außerdem läuft "don#t stop motion" auch beim 8. Landestreffen von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage, das am 21.06.2023 ganztägig unter dem Motto "Mutig sein – Für Demokratie einstehen" - ebenfalls unter Beteiligung der Landeszentrale und mit einem LZT-Workshop zum Thema "Wählen ab 16" auf dem Platz vor dem Bauhaus-Museum (Stéphane-Hessel-Platz 1) stattfinden wird.


Veranstaltung
Podiumsdiskussion: »Von Heimat zu Heimat«


Am 27. Juni findet um 19:00 Uhr im Schillerhaus Rudolstadt unsere zweite Veranstaltung im Rahmen der thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat« statt.  Die Reihe ist ein Gemeinschaftsvorhaben von Landeszentrale und Thüringer Literaturrat mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, an der sich in Rudolstadt auch das Schillerhaus beteiligt. Diesmal werden, moderiert von Dr. Annette Seemann (Autorin und Übersetzerin), über "Heimatgewinn und Heimatverlust – Flucht, Vertreibung und Migration " diskutieren: Mirijam Kruppa (Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge), Kathrin Groß-Stiffler (Schriftstellerin) und Anne Gallinat (Schriftstellerin).

Weitere Informationen


Veranstaltung
Antisemitische Vorfälle in Thüringen 2022


Vorstellung der Studie der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Thüringen (RIAS) mit anschließender Podiumsdiskussion

Antisemitismus gehört leider noch immer zur Realität jüdischen Lebens – in Thüringen wie auch anderswo. Mehr noch: Antisemitismus ist im Jahr 2022 erneut sichtbarer und erneut aggressiver geworden. Noch im Jahr 2021 feierte Thüringen mit dem Themenjahr „Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben“ das jüdische Erbe und die gegenwärtige jüdische Kultur in Thüringen. Angesichts der 2022 von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Thüringen dokumentierten antisemitischen Vorfälle, sind die positiven Eindrücke des Jubiläumsjahres jedoch getrübt und ihre Botschaften – so scheint es - in Teilen der Gesellschaft schnell verhallt. Der RIAS-Jahresbericht 2022 für Thüringen belegt, dass Jüdinnen*Juden tagtäglich Bedrohungen und Anfeindungen ausgesetzt sind. Antisemitismus zeigte sich mit erschreckender Regelmäßigkeit auf Kundgebungen und Demonstrationen sowie im Internet. Die Serie von Angriffen auf die Gedenkbäume der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora riefen deutschlandweit Erschütterung hervor. Und sogar in den Parlamentsdebatten im Thüringer Landtag kam es zu antisemitischen Äußerungen. Daneben sind es aber vor allem alltägliche Situationen auf der Straße, im Wohnumfeld oder in Bildungseinrichtungen, in denen sich zeigt, das antisemitische Denkmuster im Freistaat weiterhin verbreitet sind.

Gemeinsam mit RIAS Thüringen möchte die Landeszentrale für politische Bildung die wesentlichen Erkenntnisse des RIAS-Jahresberichts 2022 vorstellen und über aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus im Freistaat, die daraus resultierenden Gefahren für Jüdinnen*Juden und die Demokratie sowie über Möglichkeiten der Antisemitismusbekämpfung und –prävention diskutieren.

Podiumsgäste:

Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff (Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei des Freistaats Thüringen / Landesbeauftragter für die Förderung jüdischen Lebens und die Bekämpfung des Antisemitismus)

Dr. Andreas Jantowski (Direktor des Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) / Beauftragter der Landesregierung für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus für den Schulbereich)

Prof. Dr. Reinhard Schramm  (Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen)

Susanne Zielinski (Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Thüringen)

Moderation: Tahera Ameer (Programmvorständin der Amadeu Antonio Stiftung / Leiterin des Bereichs „Antisemitismus und Rassismus“ der Amadeu Antonio Stiftung)

Weitere Informationen


Weitere Veranstaltungen der LZT


Michael Grisko: Moderne und Provinz. Weimarer Republik in Thüringen 1918–1933

16.06.2023 | 19:00 | Sonneberg, Deutsches Spielzeugmuseum, Beethovenstraße 10

Betiel Berhe: „Nie mehr leise. Die neue migrantische Mittelschicht“

16.06.2023 | 19:00 | Erfurt, Franz Melhose, Löberstraße 12

Podiumsdiskussion „Vietdeutsches Leben in der Transformation“

16.06.2023 | 17:00 | Erfurt, Stadtteilbibliothek Berliner Platz, Berliner Platz 1

Workshop zum Landestreffen von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

„Du hast die Wahl – Wählen ab 16 bei Europa- und Kommunalwahlen 2024“

21.06.2023 | 09:00 | Weimar, Platz vor dem Bauhaus-Museum, Stéphane-Hessel-Platz 1

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Online-Redaktion: Michael Panse
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