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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 14/2022


Hörgeschichte
"Ich geh dort kaputt." Die Flucht des NVA-Soldaten André Rößler


Eine Hörgeschichte von Roman Grafe

Angesichts des russischen Krieges gegen die Ukraine und den damit verbundenen drastischen russischen Rekrutierungsmaßnahmen von jungen Männern von besonderer Aktualität!

"Ich geh dort kaputt", sagte der 19jährige André Rößler aus Hohndorf (Sachsen) seiner Mutter beim Abschied. Im Mai 1976 wird er zur Nationalen Volksarmee eingezogen. "Tausende gehen zur Armee und kommen wieder", antwortete die Mutter.

Nach vier Monaten Drill und Schikanen bekommt André Rößler, Ladeschütze im Regiment Mühlhausen (Thüringen), am 4. September 1976 zum ersten Mal Ausgang. Er flüchtet. Kurz vor Mitternacht erreicht der junge Mann die DDR-Grenze unmittelbar neben dem Grenzübergang Teistungen. Er versucht, die Selbstschussanlage am Zaun zu überwinden. Zwei Splitterminen verletzen ihn tödlich.

"Sie haben einen Vaterlandsverräter erzogen", sagte man der Mutter im Stasi-Verhör. Im Ministerium für Staatssicherheit befürchtet man, "dass die Weltöffentlichkeit von diesem Vorkommnis Kenntnis erlangt" und beschließt: "Wir müssen die Eltern in den Griff bekommen - sie müssen sich einverstanden erklären, dass der Sarg geschlossen bleibt."

Leben und Sterben des NVA-Deserteurs André Rößler - dokumentiert von Roman Grafe, dem Autor des Buches "Die Grenze durch Deutschland - 1945 bis 1990" (Siedler-Verlag 2002).

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Veranstaltung
Sabine Rennefanz: Frauen und Kinder zuletzt. Wie Krisen gesellschaftliche Gerechtigkeit herausfordern


Die Journalistin und Autorin Sabine Rennefanz war schon mehrfach bei uns mit ihren gesellschaftskritischen Büchern zu Gast. Sie packt gern „heiße Eisen“ an. Auch in ihrem neuen Buch „Frauen und Kinder zuletzt. Wie Krisen gesellschaftliche Gerechtigkeit herausfordern“ nimmt sie kein Blatt vor den Mund.

Sabine Rennefanz wird am 7. September 22, 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek in Heilbad Heiligenstadt und am 8. September 22, 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek in Rudolstadt ihr Buch vorstellen. Unsere Kooperationspartner sind die Frauenbildungs- und Begegnungsstätte  ko-ra-le e.V. und die Stadtbibliothek Rudolstadt.

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Veranstaltung
Gedenken zur Deportation der Jüdinnen und Juden in Thüringen vor 80 Jahren „Schreiben gegen das Vergessen.“ Schreiben Sie mit!


Gedenken zur Deportation der Jüdinnen und Juden in Thüringen vor 80 Jahren

„Schreiben gegen das Vergessen.“ Schreiben Sie mit!

Das Kooperationsprojekt des Erinnerungsortes Topf & Söhne, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der Künstlerin Margarete Rabow lädt dazu ein, 80 Jahre nach dem Beginn der Deportation an die Menschen in Thüringen zu erinnern, die durch antisemitische Ausgrenzung und Gewalt im Nationalsozialismus um ihr Leben gebracht wurden.

Margarete Rabow hat eine Gedenkaktion entwickelt, an der sich viele Menschen beteiligen können. Die Namen der Todesopfer der Shoah einer Stadt, einer Region oder eines ganzen Landes werden im öffentlichen Raum mit Kreide auf den Boden geschrieben, die Aktion wird live gestreamt und filmisch dokumentiert. Vier dieser Schreibaktionen sind in Thüringen geplant. Der Auftakt fand am 9. Mai auf dem Willy-Barandt-Platz in Erfurt statt. Weitere Veranstaltungen folgen im September:

Meiningen, 9. September, 11 – 13 Uhr, Marktplatz

Gera, 11. September, 12 – 14 Uhr, Johannisplatz

Weimar, 19. September, 10 – 16 Uhr, Stéphane-Hessel-Platz

„Schreiben gegen das Vergessen“ kann nur gelingen, wenn viele Bürgerinnen und Bürger teilnehmen. Darauf hoffen wir und freuen uns über großes und tatkräftiges Engagement Ihrerseits.

Für Ihre Beteiligung an den Schreibaktionen ist eine Anmeldung erforderlich.

Zur Anmeldung


Veranstaltung
Geraldine Schüle: Waldwärts. Vom Ankommen und Wachsen in der Natur


Es geht um das Landleben ganz konkret, es geht um das Leben mit Gegensätzen und nicht zuletzt um Heimat. Geraldine Schüle, die Autorin des Buches. „Waldwärts. Vom Ankommen und Wachsen in der Natur“, sagte dazu in einem Interview. „Heimat ist Familie, Heimat sind Freunde und Heimat ist die Fähigkeit, auch mal mit mir selbst allein sein zu können.“ Wer mehr über das Leben am Waldrand zwischen Landidylle und WLAN-Router, über die Arbeit unter freiem Himmel, über Ankommen und Aufbrechen erfahren will, der ist herzlich zu den Buchvorstellungen mit anschließendem Gespräch eingeladen.

Diese finden am 13. September 22, 18.30 Uhr im Löfflerhaus in Gotha, am 14. September in der Stadtbibliothek Kölleda und am 15. September, 18.30 Uhr im Bürgertreff „Zum Backhaus“ in Kleinrettbach statt. Unsere Kooperationspartner sind der Verein Prof. Herman A. Krüger und die Stadtbibliothek Kölleda.

Weitere Informationen


Beitrag von Bürgerradio „Enno“ über unseren Krawczyk-Abend „Ich dagegen singe….“ in Nordhausen


In Kooperation mit dem Verein „Gegen Vergessen für Demokratie“ wurde der Abend – bestehend aus dem Dreiklang von Film, Gespräch und Musik - gestaltet. Der Autor des einfühlsamen und vielschichtigen Portraits über den Musiker und früheren Dissidenten Stephan Krawczyk – Prof. Jürgen Haase – führte in den Film ein und anschließend das Gespräch mit ihm.

Krawczyk selbst trug verschiedene Stücke vor, die aus unterschiedlichen Phasen seines Lebens stammen. Auch das Gespräch und die Diskussion mit ihm griff Erfahrungen sowohl der DDR-Zeit als auch der in Westberlin und schließlich im wiedervereinigten Deutschland auf. Auch seine Thüringer Herkunft spielte am Abend eine Rolle.

Mediathek Enno


Praktikum bei der LZT


Regelmäßig unterstützen uns bei der LZT Praktikanten, so wie derzeit Tobias Reepschläger. Er  studiert im 7. Trimester Politikwissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Im Rahmen seines Studiums absolviert er ein 5-wöchiges Praktikum in der Landeszentrale und erklärt dazu:

„Dies bietet sich für mich zum einen an, da ich gebürtig aus Weimar komme und zum anderen habe ich hier die Chance, meine im Studium erlernten Fähigkeiten praktisch anzuwenden. Zu meinen Hauptaufgaben gehören unteranderem das Entwickeln neuer Ideen für Bücherprojekte, als auch Recherche zu verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Themen und die Korrektur von Texten.“


Studienreise
Studienreise nach Chania auf Kreta


Erfolgreicher Start unserer mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Landesverbände Hessen und Thüringen) sowie der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung organisierten Studienreise nach Chania auf Kreta.

Im Rahmen der Studienreise beschäftigen sich Lehrkräfte aus beiden Bundesländern gemeinsam mit verschiedenen Themen: mit zeitgeschichtlichen Fragen, mit Gedenkkulturen in Griechenland und Deutschland (bezogen auf deutsche und Commonwealth-Kriegsgräberstätten, aber auch auf Denkmale des griechischen Widerstands im Kontext deutscher Massaker an der kretischen Zivilbevölkerung), mit den Zeugnissen der im Ergebnis der deutschen Besetzung der Insel vernichteten jüdischen Kultur auf Kreta, mit der Geschichte der griechisch-deutschen Beziehungen seit 1945 oder auch mit aktuellen Fragen der bilateralen und europäischer Politik. Unter anderen steht ein Besuch auf dem NATO-Stützpunkt auf Kreta auf dem Plan. Zudem werden sich am Freitag die Studienreise-Teilnehmer*innen mit Lehrkräften aus Kreta treffen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit vor dem Hintergrund des 2021 entstandenen Deutsch-Griechischen Jugendwerks (DGJW / Agorayouth) zu diskutieren und auszuloten. Hierzu wird eine Vertreterin des DGJW informieren.


Vorankündigung
Martin Debes: Demokratie unter Schock - Wie die AfD einen Ministerpräsidenten wählte


Buchvorstellung und Gespräch

Weitere Informationen


Vorankündigung
Georg Cremer: Sozial ist, was stark macht


Warum Deutschland eine Politik der Befähigung braucht und was sie leistet

Buchvorstellung und Gespräch

Weitere Informationen


Vorankündigung
Internationale Tagung „Erinnern gestalten. Orte der NS-Medizinverbrechen“


Eine Kooperationsveranstaltung des Forschungsprojektes „Geschichte der Bauhausstraße 11“ (Bauhaus-Universität Weimar) und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

29. - 30. September 2022, Bauhaus-Universität Weimar, Audimax, Steubenstraße 6-8

Am 30. September 2022 jährt sich zum 84. Mal der Tag, an dem im damaligen Deutschen Reich jüdischen Ärztinnen und Ärzten die Approbation entzogen wurde. Mit der Tagung „Erinnern gestalten. Orte der NS-Medizinverbrechen“ soll an dieses im Namen der nationalsozialistischen ärztlichen Standes- und Gesundheitspolitik begangene Unrecht erinnert werden. Die Tagung versammelt Medienwissenschaftler*innen, (Medizin-) Historiker*innen, Künstler*innen sowie Akteur*innen der Geschichtsvermittlung und Erinnerungspolitik, die aus den verschiedenen Disziplinen heraus Möglichkeiten der Erinnerung im Kontext der Verbrechen der NS-Gesundheitspolitik eruieren.

Den Ausgangspunkt der Überlegungen zum Umgang mit ehemaligen NS-Täterorten stellt das Gebäude in der Bauhausstraße 11 in Weimar dar, in dem seit 1997 die Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar ansässig ist. Jenes Gebäude gilt als erster Neubau eines nationalsozialistischen Verwaltungsgebäudes in Weimar. Zur Gebäudehistorie forscht aktuell das Forschungs- und Vermittlungsprojekt Geschichte der Bauhausstraße 11.  Den Bauauftrag für jenes sogenannte Thüringer Ärztehaus hatte die Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands (KVD) gegeben. Die 1931/32 gegründete KVD wurde im Zuge des Nationalsozialismus umstrukturiert, um als Standesorganisation der nationalsozialistischen Ärztinnen und Ärzte die Ziele des NS umzusetzen. In dieser Rolle wurden jüdische und anderweitige verfolgte Mediziner*innen entrechtet und somit bewusst ihr finanzieller und sozialer Ruin herbeigeführt.

Um vorherige Anmeldung wird gebeten: lilli.hallmann[@]uni-weimar.de

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt und Tagungsprogramm


Vorankündigung
Frauenseminar: Zukunft gestalten! Teilhabe von Frauen stärken und sichtbar machen!


Nach dem sehr erfolgreichen Frauenseminar im ersten Halbjahr 2022 in Weimar in Kooperation der Landeszentrale für politische Bildung und der Akademie Frankenwarte, wo wir uns vor dem Hintergrund 30 Jahre Deutsche Einheit auf Spurensuche in die Geschichte und Gegenwart begeben haben, soll im Dezember 2022 ein weiteres Frauenseminar folgen. Unter dem Titel „Zukunft gestalten! Teilhabe von Frauen stärken und sichtbar machen!“ wollen wir den Blick auf die immensen sozialen, ökologischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft richten und in dem Zusammenhang insbesondere die gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Teilhabe und das Engagement von Frauen thematisieren. Frauen aus allen Bundesländern sind eingeladen, vom 9. - 11. Dezember 2022 in der Jugendbildungsstätte Unterfranken in Würzburg miteinander biografisch zu arbeiten und ins Gespräch zu kommen.

Zum Programm und zur Anmeldung


Weitere Veranstaltungen der LZT


„Zeitenwende“!? Der Krieg gegen die Ukraine als europäische und globale Herausforderung für Frieden

01.09.2022 | 19:00 | Erfurt, Augustinerkloster, Augustinerstraße 10

Infostand beim Tag der offenen Tür im Thüringer Landtag

03.09.2022 | 10:00 | Erfurt, Thüringer Landtag, Jürgen Fuchs Straße 1

Finissage zur Heimat-Austellung

04.09.2022 | 13:00 | Kloster Veßra, Hennebergisches Museum, Anger 35

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Online-Redaktion: Michael Panse
Tel: 0361 / 57-3212725 | E-Mail: LZT_PF@tsk.thueringen.de

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