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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 15/2023


Das politische Buch im Gespräch
Programm 2. Halbjahr 2023


Seit 2004 gibt es unsere erfolgreiche Reihe "Das politische Buch im Gespräch". Fast alle Programmhefte haben wir noch in gedruckter Form und das jüngste für das 2. Halbjahr 2023 ist gerade druckfrisch eingetroffen. Das Programm gibt es bei uns sowohl als Datei zum downloaden als auch in gedruckter Fassung zu bestellen.

Das Politische Buch im Gespräch - 2. Halbjahr 2023


Rückblick Studienreise
Polen im Wahljahr 2023. Kontroversen & Konflikte in Polen & der EU | Krieg in Osteuropa“


Vom 8. - 15. Juli 2023 führte die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen eine Studienreise zum Thema „Polen im Wahljahr 2023. Kontroversen & Konflikte in Polen & der EU | Krieg in Osteuropa“ nach Warschau und nach Białystok durch. An der Reise nahmen 21 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus unterschiedlichen Bereichen wie Bildung, Journalismus, kommunale und Landesverwaltung, ehrenamtlich Tätige sowie weitere Interessierte teil.

Folgende Schwerpunkte wurden im Rahmen der Studienreise bearbeitet und diskutiert:

- Die aktuellen Entwicklungen der polnischen Innenpolitik, vor allem mit Bezug zu den im Herbst 2023 bevorstehenden Parlamentswahlen,

- die bilateralen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland sowie die Auseinandersetzungen des EU-Mitglieds Polen in und mit der Europäischen Union,

- Fragen der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sowie die dadurch verursachte Situation von Geflüchteten aus der Ukraine in Polen und in Europa,

- historische Themen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg, so die brutale deutsche Besatzungspolitik in Polen, insbesondere die von den Deutschen betriebene Judenvernichtung, den 1939 erfolgten sowjetischen Einmarsch in Polen, der zur Deportation vieler Menschen nach „Sibirien“ führte, sowie die Schwierigkeit des Wiederaufbaus Polens unter den Bedingungen einer von der Sowjetunion abhängigen kommunistischen Diktatur,

- die geschichtspolitische Instrumentalisierung historischer und erinnerungskultureller Fragen in aktuellen Diskursen in Polen sowie auch

- ein Blick in die multikulturelle und multiethnische Vergangenheit Polens am Beispiel der Stadt Białystok und der Region Podlachien, wo mehrere Jahrhunderte lang katholische, orthodoxe und evangelische Christen, Juden und muslimische Tartaren als Polen friedlich zusammenlebten.

Zum Abschluss der Reise zogen die Teilnehmenden ein positives Fazit hinsichtlich der erworbenen Erkenntnisse, gemachten Erfahrungen und gewonnenen Eindrücke.

Rückblick Studienreise Polen


Veranstaltung
Polen vor der Wahl 2023 - Vortrag & Gespräch


30.08.2023 | 18:00 | Erfurt, Europäisches Informationszentrum (EIZ), Anger 39

Polen steht im Herbst 2023 vor der Wahl. Zum zehnten Mal seit dem Systemwechsel 1989, in dessen Ergebnis die Dritte Polnische Republik (III. Rzeczpospolita) entstand, werden die Mitglieder des Sejm (Unterhaus) und des Senats (Oberhaus) in der Nationalversammlung gewählt. Kurz vor dem Wahltermin wird die Osteuropahistorikerin und Journalistin Gabriele Lesser über die aktuelle Situation in Polen informieren und diskutieren.

Seit acht Jahren regiert die von Jarosław Kaczyński geführte rechtskonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – PiS) und verfolgt zielstrebig den Aufbau eines autoritären Systems in Polen. Wird PiS das dritte Mal gewählt, könnte die Partei das von ihr geschaffene autoritäre System vollenden. Es wird befürchtet, dass die demokratische Opposition zum letzten Mal die Chance hat, eine Wahl zu gewinnen.

Die Oppositionsparteien bleiben zersplittert und gespalten. Die stärkste Oppositionspartei ist die liberal-konservative Bürgerplattform (Platforma Obywatelska - PO), an deren Spitze Donald Tusk steht. Auf Platz 2 steht eine erst im Jahr 2020 vom damaligen Präsidentschaftskandidaten Szymon Hołownia initiierte Gruppierung namens Polen 2050 (Polska 2050). Tief in der Krise steckt der linke politische Flügel. Er tritt zurzeit unter dem Schild Neue Linke (Nowa Lewica) auf, hinter dem der Zusammenschluss der Demokratischen Linksallianz (Sojusz Lewicy Demokratycznej – SLD) und der Partei Gemeinsam (Razem) mit der an Bedeutung verlierenden Partei Frühling (Wiosna) steht. Krisengebeutelt ist auch die schwächste der Oppositionsparteien, die Polnische Bauernpartei (Polskie Stronnictwo Ludowe – PSL). Zwei Legislaturperioden lang war sie Regierungspartner der PO, inzwischen distanziert sie sich jedoch von ihr und balanciert in Umfragen um die Fünf-Prozent-Hürde herum.

Außerhalb des Regierungslagers gibt es noch eine weitere parlamentarische Gruppierung, die rechtsnationalistische bis rechtsextreme Konföderation (Konfederacja). Sie grenzt sich von den anderen Oppositionsparteien ab, greift aber aus ihren radikalen Positionen heraus teilweise auch die PiS-Regierung an. Insgesamt wird sie als potentieller Koalitionspartner der PiS betrachtet, sollte diese dauerhaft ihre parlamentarische Mehrheit verlieren.

Derzeit liegen PiS und PO gleichauf, der Wahlausgang scheint offen. Noch unklar ist, wie sich die anderen Parteien nach dem Wahlgang (wahrscheinlich am 15.10.) positionieren werden.

Gabriele Lesser ist Historikerin und Journalistin. Sie studierte osteuropäische Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie in Köln, Mainz, Frankfurt/Main und Krakau. Sechs Jahre lang arbeitete sie am Seminar für Osteuropäische Geschichte an der Universität Köln. Seit 1995 ist Lesser ständige Polen-Korrespondentin der taz sowie weiterer Tages- und Wochenzeitungen in Deutschland. Sie lebt in Warschau und Berlin.

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Infostand
Tag der offenen Tür im Thüringer Landtag


02.09.2023 | 10:00 | Thüringer Landtag

Die LZT wird beim Tag der offenen Tür mit einem Infostand dabei sein und viele aktuelle Publikationen mitbringen.

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Veranstaltung
Axel Salheiser: Klimarassismus. Der Kampf der Rechten gegen die ökologische Wende


05.09.2023 | 18:00 | Dornburg-Camburg / OT Dorndorf-Steudnitz, Obermühle Steudnitz, Bachstraße 1

Buchvorstellung mit anschließender Diskussion

Weltweit blockieren rechte Parteien und Netzwerke effektiven Klimaschutz. Das ist kein Zufall: Denn die Hauptverantwortung für den Klimawandel trägt der reiche globale Norden, aber seine Opfer sind vor allem ohnehin benachteiligte Menschen – hierzulande und im sogenannten globalen Süden. Weiße Vorherrschaft, extreme Ungleichheit und die Ausbeutung von Menschen und der Umwelt gehen Hand in Hand. Um Klimarassismus und -klassismus zu verschleiern, leugnen viele, dass die Erderhitzung überhaupt ein Problem ist.

Die Autoren zeigen, wo die massiven politischen Gefahren des Rückschlags gegen den grünen Umbau liegen, mit welchen Netzwerken und Argumentationsweisen die Rechten die Zukunft angreifen, was das mit unserem Alltag und dem herrschenden System zu tun hat und was wir für Klima und Gerechtigkeit tun können.

Axel Salheiser ist wissenschaftlicher Leiter am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) Jena sowie Sprecher des Teilinstituts Jena des Forschungszentrums gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ). Er leitet u.a. ein Projekt zum „Internationalen Rechtspopulismus im Kontext globaler ökologischer Krisen“ und forscht zu Rechtsextremismus und anderen Gefährdungspotenzialen der demokratischen Kultur. Von 2002 bis 2019 forschte und lehrte Salheiser an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Sammelbände zur Eliten- und Demokratieforschung und Koautor zahlreicher Fachveröffentlichungen.

Eine Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung mit der Obermühle Steudnitz

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Veranstaltung
Christian Rau: Hungern für Bischofferode. Protest und Politik in der ostdeutschen Transformation


05.09.2023 | 19:00 | Teistungen, Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V., Duderstädter Str. 7-9

Am 1. Juli 1993 traten Kalibergleute des Thomas-Müntzer-Werks im thüringischen Bischofferode in einen unbefristeten Hungerstreik, der nicht nur im Osten, sondern auch im Westen Deutschlands breite Aufmerksamkeit erhielt und Solidarität hervorrief. Als »Treuhand-Trauma« der Ostdeutschen gewinnt dieses Ereignis – nach vielen Jahren des Vergessens – im Lichte der aktuellen Erfolge der AfD in den neuen Bundesländern wieder an trauriger Aktualität. Vor dem Hintergrund des noch immer virulenten Deutungskonflikts um die damaligen Proteste untersucht dieses Buch als erste zeithistorische Studie auf breiter Quellengrundlage die »lange« Geschichte des Streiks und zeigt, dass einseitige Narrative vom Siegeszug des Westens oder von der »Übernahme« des Ostens durch den Westen der historischen Wirklichkeit nicht gerecht werden.

Christian Rau ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.


Veranstaltung
Thilo Wierzock: Spurensicherung. Innenansichten der DDR-Grenztruppe


14.09.2023 | Asbach-Sickenberg, Grenzmuseum Schifflersgrund, Platz der Wiedervereinigung 1

Die innerdeutsche Grenze war, wie die Berliner Mauer, auf der östlichen Seite eine der am besten gesicherten Grenzen der Welt – nahezu unpassierbar für jene, die die DDR verlassen wollten. Die bislang erschienenen Publikationen zeigen fast ausschließlich den westlichen Blick auf die Grenzanlagen. In diesem Buch wird die Perspektive gewechselt: Erstmals werden bisher unveröffentlichte Fotos aus den Jahren 1949 bis 1990 gezeigt, die von Grenzsoldaten aufgenommen wurden. Dabei gibt es neben den propagandistischen Aufnahmen, die die grenzsichernden Einheiten als Friedenskämpfer im Kalten Krieg stilisierten, auch Fotos, die einen anderen »inneren« Blick einnehmen. Es handelt sich dabei um verbotene private Aufnahmen, die aus sehr unterschiedlicher Motivation heraus entstanden sind – Zeitdokumente, die eine neue Perspektive offenbaren.

Thilo Wierzock, geboren 1972, unterstützt als Experte über viele Jahre Museums-, Publikations- und TV-Projekte zum Thema deutsch-deutsche Grenze, u. a. Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Mauer und dem Informationszentrum The Wall Museum.


Veranstaltung
Patrick Bahners: Die Wiederkehr. Die AfD und der neue deutsche Nationalismus


19.09.2023 | 18:00 | Apolda, KVHS Weimarer Land, Bernhardstraße 16

Buchvorstellung mit anschließender Diskussion

In seinem Buch „Die Wiederkehr. Die AfD und der neue deutsche Nationalismus“ schildert Patrick Bahners, wie die 2013 gegründete AfD die deutsche Politik und Gesellschaft verändert hat. Zum ersten Mal seit den Anfängen der Bundesrepublik sitzt eine Partei mit nationalistischem Programm in den Parlamenten. Ein zentrales Kapitel des Buches behandelt die Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen als Versuch einer neuen rechts-konservativen Mehrheitsbildung. Der zugehörige Vortrag „Testfall Thüringen. Wie die AfD das politische System verändert“ fragt nach den Lehren aus diesem Experiment und verfolgt dessen Auswirkungen bis in die heutige politische Lage.

Patrick Bahners, Journalist, studierte Geschichte und Philosophie in Bonn und Oxford. Von 2001 bis 2011 leitete er die Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 2016 ist er verantwortlicher Redakteur für Geisteswissenschaften in der F.A.Z.

Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Anmeldung und weitere Informationen unter:
https://www.kvhs-weimarerland.de/kurssuche/kurs/Lesung-Bahners-Die-Wiederkehr-AfD/23H10LZT01

Ausschlussklausel:
Die Kreisvolkshochschule behält sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, des Geländes zu verweisen.

Weitere Informationen


Neuerscheiung
Pale Blue Dot


Neu in unserer Reihe "Die Geschichte hinter dem Bild" ist die 36seitige Broschüre von Celcilia Scorza-Lesch und Harald Lesch "Pale Blue Dot".

Am 14. Februar 1990 nahm Voyager 1 sechzig Fotos auf. Die Raumsonde war 6 Milliarden km von der Erde entfernt, soweit, dass jedes Pixel 5,5 Stunden brauchte, um die Erde mit Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. 2001 wurde Pale Blue Dot zu einem der zehn besten Fotos der Weltraumwissenschaften gewählt. Das Foto ist bis heute das großartigste Bild, das aus der größten Entfernung zur Erde aufgenommen wurde.

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Neuerscheinung
Politik durchschauen. Leitfaden für den erfolgreichen Durchblick


Das Buch erleichtert Bürger/-innen den Zugang zur Politik und bietet den Schlüssel zum selbstständigen Arbeiten. Im Mittelpunkt stehen Fragen und zentrale Politikbegriffe, die das politische Analysieren, Urteilen und Handeln unterstützen. Anhand vieler Beispiele wird verdeutlicht, wie politische Vorgänge auf diese Weise durchschaubar werden. Der Leitfaden vermittelt somit nicht nur Faktenwissen, sondern ist zum eigenständigen Lernen geeignet. Diese Verlagspublikation versenden wir nur in Thüringen.

Autoren: Gotthard Breit, Siegfried Frech

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Neuerscheinung
Nachhaltigkeit


»Nachhaltigkeit« ist aus der Begriffslandschaft der Gegenwart kaum mehr wegzudenken. Kein politisches Programm und keine Werbekampagne kommt inzwischen ohne Verweise auf die Nachhaltigkeit aus. Teilweise werden unter dem Banner der Nachhaltigkeit sogar gegensätzliche Ziele verfolgt, von »grünem Wachstum« bis Kapitalismuskritik. Der inflationäre Gebrauch des Begriffs rückt Fragen nach seiner Tauglichkeit als Leitidee des sozial-ökologischen Wandels ins Zentrum.

Autoren: Karsten Gäbler, Uwe Hoßfeld

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Neuerscheinung
KZ Nohra: Ein frühes Konzentrationslager in Thüringen


In unserer Reihe "Blätter zur Landeskunde" ist jetzt die 133 Ausgabe "KZ Nohra: Ein frühes Konzentrationslager in Thüringen" erschienen. Auf 8 Seite schreibt Jens-Christian Wagner über das KZ zwischen Erfurt und Weimar. Zwar bestand das KZ Nohra nur bis Anfang Mai 1933, also nur rund neun Wochen. Dennoch ist seine Geschichte bedeutsam, und das nicht nur, weil es das erste Konzentrationslager in Thüringen, sondern vermutlich sogar im Deutschen Reich war.

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Online-Redaktion: Michael Panse
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