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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 18/2022


Veranstaltung
Maren Gottschalk: Frida


03.11.2022 | 18:30 | Erfurt, Kinder- und Jugendbibliothek, Marktstraße 21

Lesung und Gespräch

Frida Kahlos Reise nach New York und Paris 1938/39 markiert einen Wendepunkt in ihrem Leben: Zum ersten Mal werden ihre Bilder außerhalb ihrer Heimat Mexiko präsentiert, und in beiden Metropolen bescheren ihr die Ausstellungen den Durchbruch: Endlich wird sie als eigenständige Künstlerin gefeiert und nicht nur als die Frau von Diego Rivera, Mexikos berühmtestem Maler, wahrgenommen. In New York trifft Frida Kahlo auch den Fotografen Nickolas Muray wieder. An seiner Seite könnte Frida einen Neuanfang wagen, denn die Ehe mit Diego ist zerrüttet. Doch bevor Frida eine Entscheidung treffen kann, muss sie sich der Frage stellen, wer sie ist und wer sie in Zukunft sein will. Will sie ihr Leben mit Leib und Seele der Kunst widmen? Wird sie stark genug sein, sich trotz der körperlichen Beeinträchtigungen, die sie seit ihrer Jugend begleiten, für ein selbstbestimmtes Leben zu entscheiden? In Maren Gottschalks Roman erwacht die legende Frida Kahlo zum Leben und begegnet uns als die facettenreiche Persönlichkeit und Frau, die bis heute eine riesige Fangemeinde fasziniert.

Maren Gottschalk, Dr. phil., studierte Geschichte und Politik in München. Sie arbeitet als Journalistin für den Westdeutschen Rundfunk und hat zahlreiche, von der Kritik sehr gelobte Biografien vor allem für ein jüngeres Publikum verfasst, u.a. zu Nelson Mandela, Andy Warhol und Astrid Lindgren. Zehn Jahre nach ihrer viel gerühmten Lebensgeschichte der Sophie Scholl beschäftigt sie sich auf der Basis bisher unveröffentlichter Quellen und Gespräche mit Zeitzeugen noch einmal mit Sophie Scholl. 2020 erschien die 2. Auflage ihres biografischen Romans über Frida Kahlo. Ihr neuer Roman „Fräulein Steiff“ erschien im Juni 2022. Maren Gottschalk lebt in Leverkusen und arbeitet in Köln.

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Filmreihe
Filmreihe: Stacheldraht, Sperrzone, Zwangsaussiedlungen. Die Befestigung der DDR-Westgrenze 1952


03.11.2022 bis 13.11.2022 | Weimar, Kino mon ami, Goetheplatz 11

Am 26. Mai 1952 riegelte die DDR ihre Grenze zur Bundesrepublik Deutschland endgültig ab. Stacheldraht machte die Wege nach Westdeutschland noch unüberwindbarer. Ein fünf Kilometer breites Sperrgebiet entstand. Die Bewohner des Grenzgebietes wurden registriert und viele in der „Aktion Ungeziefer“ ins Landesinnere umgesiedelt. Allein in Thüringen wurden 750 Kilometer innerdeutsche Grenze befestigt und mehr als 3.500 Menschen zwangsausgesiedelt. Dieses Unrecht wurde auch in Filmen thematisiert, von denen eine Auswahl in unserer Reihe zum 70. Jahrestag der Abriegelung der DDR-Westgrenze zu sehen sein wird.

Die meisten der Filminhalte haben einen Bezug zur damaligen innerdeutschen Grenze in Thüringen. Im Kino wird für Interessenten unsere Publikation "Stacheldraht, Sperrzone, Zwangsaussiedlungen. Die Befestigung der DDR-Westgrenze 1952" von Roman Grafe bereitliegen, der am 09.11. seinen Dokumentarfilm aus dem Jahr 2007 "Eingeschlossen abgeriegelt" vorstellen wird.

Eintritt (Kino mon ami): 7 €, ermäßigt 5 €

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Veranstaltung
Maren Gottschalk: Fräulein Steiff


04.11.2022 | 19:00 | Sonneberg, Stadtbibliothek, Bahnhofsplatz 1

Lesung und Gespräch

Ein starker Wille, Humor und eine ausgeprägte Neugier – schon als kleines Mädchen will die 1847 im schwäbischen Giengen geborene Margarete die Welt erobern. Selbst nachdem sie unheilbar an Kinderlähmung erkrankt und nie wieder wird laufen können, lässt sie sich den Lebensmut nicht nehmen. Entschlossen folgt sie ihrem Ziel, unabhängig zu sein, und setzt nicht nur ihren Wunsch durch, Schneiderin zu werden, sondern eröffnet auch ein florierendes Filzgeschäft. Und dann kommt der Tag, der alles verändern wird: Margarete näht aus einer spontanen Laune heraus ein Nadelkissen in Gestalt eines Elefanten. Als sie es ihrem kleinen Neffen in die Hände legt, scheint das Tier auf magische Weise zum Leben zu erwachen - und da hat Margarete plötzlich eine Idee…

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Veranstaltung
Vortrag und Diskussion mit Ronny Blaschke und Robert Chatterjee: Fußball in Katar? – So eine WM gab es noch nie!


04.11.2022 | 19:03 | Fanprojekt Jena, Roland-Ducke-Weg 2, 07745 Jena
 

Es ist das vielleicht umstrittenste Sportereignis der letzten Jahre: die Fußball-WM 2022 in Katar, die am 20. November beginnen soll. Das Austragungsland steht in der Kritik:  In Katar gibt es weder freien Wahlen noch unabhängige Medien. Homosexuelle müssen mit Verfolgung rechnen. Der Bau der Stadien war verbunden mit Korruption, Ausbeutung von Gastarbeitern und der Missachtung von Menschenrechten und des Umweltschutzes. Der Sportjournalist Ronny Blaschke fordert, dass eine kritische Berichterstattung auch während der Spiele – und darüber hinaus erfolgen muss. Robert Chatterjee hat sich mit der Fußballwirklichkeit in Katar auseinandergesetzt. In Jena werden Ronny Blaschke und Robert Chatterjee im Fanprojekt ihre Sicht der Dinge über die wohl umstrittenste Fußball-WM aller Zeiten darlegen und darüber – ausdrücklich nicht nur – mit Fußballbegeisterten diskutieren.

Kooperation: Fanprojekt Jena

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Veranstaltung
Benjamin Schmidt: Mein Mann von unter der Brücke


04.11.2022 | 19:30 | Gera, Kulturhaus Häselburg, Burgstraße 12

Lesung und Gespräch

„Glück war eine Falle. Eine Fata Morgana. Glück ließ Krebszellen wuchern. Verbrannte das Gehirn. Glück machte süchtig, wenn man es nur in Aussicht stellte. Glück bedeutete, anzunehmen, man würde fliegen, während man fiel. Glück war ein schönes Haus über einem unheimlichen Keller.“

Doreen fristet ein Leben in Erwartung auf ein festgeschriebenes Glück, doch sie wird immer wieder enttäuscht und ahnt nicht, wie nahe sie vor einem Zusammenbruch steht. Das ändert sich, als sie Theodor begegnet, einem Obdachlosen, den sie von der Straße stiehlt und der fortan die Rolle ihrer großen Lieben spielen soll. Das hat für Theodor durchaus seine Vorteile, nur gibt es da ein tief greifendes Problem… Die Erzählung stellt plastisch ausgestaltete Charaktere vor, mit denen es das Glück nicht gut zu meinen scheint, die in prekären Verhältnissen leben, von Obdachlosigkeit, Armut, Alkoholismus, Mobbing und Marginalisierung bedroht oder betroffen sind und trotzdem ihren Weg suchen und finden müssen… Der Autor nimmt Milieus und Menschen in den Blick, vor den viele oft die Augen verschließen.

Benjamin Schmidt war schon immer ein Krüppel. Er wurde 1989 ohne sein Einverständnis im thüringischen Saale-Orla-Kreis geboren und versucht sich seither mit den Folgen dieses  Geschickes zu arrangieren. Der Rollstuhl – Zeugnis, dass es nicht immer gelang – dient ihm heute als Sitz und nur noch wenige sind verwundert, wenn er am Lesepult zurückbleibt, während sich der Besitzer kurz die Beine vertritt. Neben seiner Arbeit als Grafiker, musiziert Schmidt in verschiedenen Projekten, darunter die Berliner Dark Punk/Death Rock-Band Gruftschlampen. Mittlerweile hat er auch einige Bücher geschrieben. Eins davon sogar zweimal.

Eintritt: 4 €

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Veranstaltung
"Striche ziehen." Film und Zeitzeugen-Gespräch


08.11.2022 | 19:00 | Sonneberg, Katholisches Gemeindezentrum Sankt Stefan, Rathenaustraße 9

Filmvorführung „Striche ziehen.“ Zeitzeugengespräch mit Thomas Onißeit

Thomas Onißeit saß 1983/1984 sechs Monate in Stasi-U-Haft, weil er mit Freunden in Weimar Sprüche wie „Macht aus dem Staat Gurkensalat!“ gesprüht hatte. Der Dokumentarfilm: „Striche ziehen“ behandelt auch diese Zeit von Thomas Onißeit, vor allem aber das heutige Verhältnis zu seinem Bruder Jürgen, der von der Stasi kurze Zeit als Spitzel geführt wurde.

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Veranstaltung
Robert Domes: Waggon vierter Klasse - Eine Spurensuche in der Nachkriegszeit


09.11.2022 | 19:30 | Jena, Friedenskirche, Alter Friedhof, Philosophenweg 1

Lesung und Gespräch

Sommer 1948: Die 16-jährige Martha ist ein Flüchtlingsmädchen aus Ostpreußen. Dass ihre Familie nicht dazugehört, bekommt sie täglich zu spüren. Mit ihrem Vater und zwei Geschwistern ist sie in einem ausrangierten Bahnwaggon am Rand eines bayerischen Dorfes untergekommen. Um den Waggon ranken sich Gerüchte, vor allem um seinen früheren Bewohner Alois Roth. Der Mann ist in der Nazizeit spurlos verschwunden. Als Martha davon erfährt, wird sie neugierig. Was war Alois Roth für ein Mensch? Warum lebte er in diesem einsamen Waggon? Sie beginnt nachzufragen. Aber im Ort möchte niemand darüber sprechen. Es gibt Dinge, die sollte man besser ruhen lassen, heißt es nur. Doch Martha lässt sich nicht beirren. Sie will herausfinden, was wirklich mit ihm passiert ist. Der bewegende Roman von Robert Domes beruht auf wahren Begebenheiten und gründlicher Recherche. Sensibel erzählt er von Kriegstrauma und Verdrängen, von der Frage nach Schuld und der Suche nach der Wahrheit.

Robert Domes, geboren 1961 im bayerischen Ichenhausen, studierte Politik und Kommunikationswissenschaften in München. Er arbeitete jahrelang als Redakteur bei der Allgäuer Zeitung, zuletzt als Leiter der Lokalredaktion in Kaufbeuren, bevor er sich 2002 als Journalist und Autor selbstständig machte. »Nebel im August«, sein erstes Jugendbuch über ein „Euthanasie“-Opfer im Dritten Reich, wurde auf Anhieb ein großer Erfolg. Inzwischen gibt es davon eine hochkarätige, vielfach ausgezeichnete Verfilmung von Kai Wessel mit Ivo Pietzcker in der Hauptrolle.

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Veranstaltung
„Die Ukraine und danach: Zur Zukunft von Frieden und Verteidigung, Autarkie und Diktaturbewältigung in Europa“


15.11.2022 | 18:30 | Geisa, Barockschloss Geisa, Gangolfisaal, Schlossplatz 4

12. Geisaer Schlossgespräch mit Dr. Franziska Davies und Ralf Fücks

Die Point Alpha Stiftung, die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung laden ganz herzlich zum jährlichen Geisaer Schlossgespräch mit prominenten Gästen ein.

Am 24. Februar 2022 schockte Russland die Weltöffentlichkeit mit dem Angriff auf die Ukraine. Doch nicht erst der Angriff stellt einen radikalen Bruch der friedlichen Beziehungen dar, die beispielsweise durch das Budapester Memorandum und die NATO-Russland-Grundakte gesichert werden sollten. Schon seit 2014 verletzt Russland die europäische Friedensordnung. Wie müssen Deutschland und Europa mit der neuen Situation umgehen? Welche Zusammenarbeit kann es zukünftig noch mit Russland geben und welche Folgen hat dies für die europäische Energie- und Klimapolitik? Ist eine neue europäische Sicherheitspolitik von Nöten? Welche Unterstützung kann die Ukraine erfahren, um auch zukünftig gegen Angriffe der Nachbarstaaten geschützt zu sein?

Als Diskutanten gehen deshalb die Osteuropaexpertin Dr. Franziska Davies, Akademische Rätin an der Universität München, und der Geschäftsführer des Zentrums Liberale Moderne Ralf Fücks dem Leitthema des Abends „Die Ukraine und danach: Zur Zukunft von Frieden und Verteidigung, Autarkie und Diktaturbewältigung in Europa“ auf den Grund. Das Gespräch wird vom FAZ-Herausgeber und Journalisten Jürgen Kaube moderiert.

Aufgrund der beschränkten Platzkapazitäten bitten wir um eine verbindliche Anmeldung zur Veranstaltung, die Plätze werden nach Reihenfolge des Rückmeldeeingangs vergeben. Die verbindliche Rückmeldung Ihrer Teilnahme senden Sie bitte bis zum 09.11.2022 per E-Mail an: veranstaltungen@pointalpha.com

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Veranstaltung
Joachim Wagner: Rechte Richter und Staatsanwälte. Eine Gefahr für den Rechtsstaat?


16.11.2022 | 18:00 | Altenburg, Volkshochschule Altenburg, Hospitalplatz 6

Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Rechtsmotivierte Gewalt und die Justiz“

Das Richteramt in Deutschland ist von einem Spannungsverhältnis geprägt: Richterinnen und Richter sollen an den politischen Entwicklungen des Landes teilnehmen und die gesellschaftlichen Dimensionen richterlicher Entscheidungen mitbedenken. Gleichzeitig müssen sie in der Amtsausübung politisch neutral und unparteiisch sein – ob sie Mitglied einer Partei sind oder nicht. Laut dem Journalisten Joachim Wagner haben Richterinnen und Richter diesem Leitbild stets entsprochen. Mit dem Erstarken des Rechtspopulismus sei dies heute nicht immer der Fall. Anhand jüngster Beispiele macht der Autor deutlich, wie die Gesinnung rechter Richter, Staatsanwälte und Laienrichter in der Rechtsfindung abgebildet werden. Dies geschehe etwa über politische Meinungsäußerungen in Urteilsbegründungen oder über Versuche rechter Parteien, ihre Sympathisanten für das Schöffenamt zu motivieren.

Podiumsdiskussion: Rechtsmotivierte Gewalt und die Justiz - eine Bestandsaufnahme Immer wieder steht die Justiz von Akteuren und Akteurinnen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik in der Kritik, dass sie rechtsmotivierte Gewalttaten nicht konsequent verfolgt. Sei es die jahrelange Verschleppung von Gerichtsverfahren, die Nicht-Anerkennung von rechten Tatmotiven oder rechte Richter und Staatsanwälte: Die Liste der Vorwürfe ist lang. Ein Beispiel ist die Strafverfolgung der dutzenden Angriffe im Zusammenhang mit den rassistischen Mobilisierungen 2018 in Chemnitz, an denen auch Thüringer Neonazis beteiligt waren. Auf dem Podium soll anhand verschiedener Perspektiven eine Bestandsaufnahme erfolgen, die durch eine kritische Diskussion mit dem Publikum ergänzt werden soll.

Podiumsdiskussion mit:

Heike Kleffner, Journalistin und Geschäftsführerin des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG e.V.). Sie ist u.a. Mitherausgeberin des jährlich erscheinenden Reports „Recht gegen rechts“ und des Sammelbands „Extreme Sicherheit: Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz und Justiz“, der auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung erschienen ist.

Anna Schramm, Beraterin bei SUPPORT des RAA Sachsen e.V.. Sie unterstützt Betroffene rechtsmotivierter Gewalt, wie z.B. die Betroffenen der brutalen Neonazi-Angriffe im Zusammenhang mit den rassistischen Mobilisierungen 2018 in Chemnitz.

Dr. Joachim Wagner, Volljurist, freier Journalist und Autor, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur im ARD-Hauptstadtstudio.

Moderation: Dr. Michael Hein, VHS Altenburger Land

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Neuerscheinung
Rote Inseln: Die DDR und Kuba 1959-1990


Vor 60 Jahren rückte Kuba ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit – die Welt erlebte die Kuba-Krise. Die DDR hatte seit einiger Zeit begonnen, ihre Beziehungen zu dem Inselland zu intensivieren. Was folgte, war eine umfassende Kooperation sowohl auf politischer als auch wirtschaftlicher Ebene. Gerade für die DDR war Kuba durch die besondere Lage als einziger sozialistischer Staat Lateinamerikas, als eine sogenannte rote Insel, von großem Interesse.

George Bodie hat in der jüngsten Broschüre der LZT auf 52 Seiten Wissenswertes zur Beziehung der beiden ehemaligen sozialistischen Bruderstaaten zusammen getragen. Bodie ist Historiker mit den Schwerpunkten DDR-Geschichte und Kalter Krieg. Er promovierte 2020 am University College London und arbeitet derzeit als Postdoc an der University of Cambridge zur Erforschung der Solidaritätskultur in der DDR.

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Veranstaltungsrückblick
Enteignet, entzogen, verkauft. Zur Aufarbeitung der Kulturgutverluste in SBZ und DDR - dargestellt am Beispiel der Familie Wendl in Rudolstadt


Ca. 200 Kunstsammlern und –händlern wurden durch den DDR-Staat  ihre Sammlungen bzw. Bestände rechtswidrig entzogen, um sie für Devisen in den Westen verkaufen zu können. Die Betroffenen wurden nach perfidem Muster mittels fingierter Steuerstrafverfahren kriminalisiert. Federführend war die Staatssicherheit, die all ihre bekannten Methoden anwendete.

In Rudolstadt traf es die Familie Wendl, die dank eines couragierten, unerschrockenen Anwalts nicht in dem Umfang behelligt werden konnte, wie es die Behörden akribisch geplant hatten. Dennoch wurden sie um ihre Existenz gebracht. Zu Beginn der 90er Jahren wagten sie mit dem Auktionshaus Wendl in Rudolstadt einen inzwischen erfolgreichen Neuanfang. Ca. 55 Gästen kamen am 25. Oktober zu dem spannenden Abend.

Thematisch knüpften wir damit an unsere Kooperationstagung vom Frühjahr „Verstaatlicht, verkauft und vergessen? Zum Kulturgutentzug in der SBZ/DDR und der Frage der Restitution“ an, in deren Rahmen wir verschiedene Aspekte und Dimensionen behandelt hatten.  In der Rudolstädter Veranstaltung gab Matthias Deinert vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste einen Überblick zur Thematik, Anke Wendl berichtete über ihre wissenschaftlichen Recherchen zum Schicksal ihres Vaters und Martin Wendl stand als Betroffener Rede und Antwort.

Die OTZ berichtete im Lokalteil; auf den Kulturseiten von TA und TLZ war nachstehender  Beitrag überregional zu lesen.

Pressebeitrag


Vorankündigung/Veranstaltungsreihe
DIE ECKE (D 2022), 90 Min. Ein Film von Christa Pfafferott


Der Film „Die Ecke“ lädt auf eine Tatort-Begehung ein. Im Dorf Oberdorla in Thüringen starb kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs ein junger amerikanischer Soldat an einer Straßenecke. Das Foto von ihm ging um die Welt. Und es bewegt bis heute das Dorf. Die Ecke sieht heute noch fast genauso aus wie damals. Es wirkt, als gäbe es eine unsichtbare Verbindung zwischen den Zeiten. Die Autorin Christa Pfafferott berührte dies so sehr, dass sie der Geschichte des Bilds nachging und dabei Spuren bis ins Heute entdeckte. Ein Film, der nur an einer Ecke spielt und sich dabei tief in der Zeit bewegt. Die Ecke“, eine Koproduktion von SINN Filmproduktion, Christa Pfafferott und dem MDR in Zusammenarbeit mit arte, erlebte am 19. Oktober seine Weltpremiere auf dem DOK Leipzig.


Weitere Veranstaltungen der LZT


Svenja Gräfen: Radikale Selbstfürsorge. Jetzt!

02.11.2022 | 19:00 | Kölleda Stadtbibliothek Friedrichstraße 1

Maren Gottschalk: Wie schwer ein Menschenleben wiegt - SOPHIE SCHOLL Eine Biografie

02.11.2022 | 19:00 | Mühlhausen, Bibliothek Jakobikirche, St. Jakobi 1

Susanne Schröter: Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

02.11.2022 | 19:00 | Ettersburg, Schloss, Am Schloß 1

Sascha Lange: „Our Darkness. Gruftis und Waver in der DDR“

02.11.2022 | 19:30 | Gera, Stadt- und Regionalbibliothek, Puschkinplatz 7a

Filmreihe: Stacheldraht, Sperrzone, Zwangsaussiedlungen. Die Befestigung der DDR-Westgrenze 1952

03.11.2022 bis 13.11.2022 | Weimar, Kino mon ami, Goetheplatz 11

Augustinerdiskurs: Winter, Wüste, Worldcup - Wirklich ein Fußballfest?

03.11.2022 | 19:00 | Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt

Svenja Gräfen: Radikale Selbstfürsorge. Jetzt!

03.11.2022 | 19:00 | Heilbad Heiligenstadt, Herrnmühle, Fronmühlengasse

Benjamin Schmidt: Mein Mann von unter der Brücke

03.11.2022 | 19:30 | Greiz, Alte Papierfabrik Mylauer Straße 3

Monika Stenzel, Ulrike Jackwerth: He, du Glückliche! 29 Lebensgeschichten

08.11.2022 | 17:00 | Gera, Volkshochschule „Aenne Biermann“, Talstraße 3

Martin Aust: Die Schatten des Imperiums

15.11.2022 | 18:00 | Erfurt, Gedenk- und Bildungsstraße Andreasstraße, Andreasstraße 37a

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