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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 4/2024


Erster Beitrag des LZT-Blogs „Wahl-Gedanken“
Keine Wahl wie jede andere: Darum markiert die anstehende Landtagswahl in Thüringen eine historische Zäsur


Wenn am 1. September 2024 die Bürger und Bürgerinnen an die Wahlurne treten und ihre Stimme abgeben, entscheiden sie nicht nur über die Zusammensetzung des nächsten Landtags, sondern über ein neues Kapitel der Geschichte Thüringens. Diese Wahl ist anders als alles, was der Freistaat bisher erlebt habe und birgt eine einzigartige Dynamik, meint der Historiker und Journalist Dr. Sebastian Haak.

Für uns blickt er auf das politische Experimentierfeld Thüringen, das seit dem 5. Dezember 2014 mit der rot-rot-grünen Regierung und Bodo Ramelow als erstem linken Ministerpräsidenten Deutschlands besteht. Damals schien nichts sicher, doch das Dreierbündnis hat nicht nur gehalten, sondern sich bewährt, so Haak.

Was genau die besondere Dynamik der bevorstehenden Wahl ausmacht und wieso die Landespolitik Thüringens in den letzten Jahren immer wieder überrascht hat, diskutiert der Autor in seinem ersten Beitrag zum Blog „Wahl-Gedanken“.

Im Rahmen des Blogs „Wahl-Gedanken“ erscheinen alle zwei Wochen Beiträge von Autoren aus Medien, Forschung, Projekten und Zivilgesellschaft, die aus und mit unterschiedlichen Perspektiven auf das politische Geschehen in Thüringen im Wahljahr 2024 blicken. Lesen Sie gern rein.

 

LZT-Webdossier Online


Neue Episode des LZT-Podcasts „Thüringen Talks“
Demokratie auf dem Prüfstand: So ist es um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger bestellt


Ab Mittwoch, 28. Februar 2024, online auf allen gängigen Podcast-Kanäle, unserer Website und im Webdossier sowie in den Thüringer Bürgerradios

Vertrauen die Bürger und Bürgerinnen noch in die Demokratie? Welche Kriterien beeinflussen diesen Faktor? Und wieso ist Vertrauen eigentlich wichtig für die demokratische Staatsform?

In der zweiten Folge des neuen LZT-Podcasts „Thüringen Talks“ unterzieht die Politikwissenschaftlerin Dr. Anne Küppers den gesellschaftlichen Rückhalt der Demokratie einer genaueren Überprüfung, indem sie auf das Vertrauen der Thüringerinnen und Thüringer in das politische System blickt. Wie dieses auch durch die besondere ostdeutsche Geschichte beeinflusst wird, erläutert die Wissenschaftlerin im Gespräch.

Freuen Sie sich auf spannende Erkenntnisse!

Der Podcast „Thüringen Talks“ wird von der Landeszentrale in Kooperation mit dem Medienbildungszentrum Erfurt der Thüringer Landesmedienanstalt produziert. Neue Folgen erscheinen immer am letzten Mittwoch des jeweiligen Monats.

Bildung für Demokratie


Rückblick Aktionstage Faktenforschen
Erfolgreiche 3. Aktionstage Faktenforschen: Menschen, Medien und Meinungsbildung im Fokus


Die dreitägige Veranstaltung im Haus Dacheröden in Erfurt mit Expertenvorträgen, Workshops und einem "Markt der Möglichkeiten" hat etwa 80 Interessierte angezogen

Die 3. Aktionstage Faktenforschen firmierten in diesem Jahr unter dem Titel „Menschen | Medien | Meinungsbildung“ und fanden vom 13. bis 15. Februar im Haus Dacheröden in Erfurt statt. Dass das Thema im Wahljahr 2024 auf breites Interesse unter den Thüringerinnen und Thüringern stößt, zeigte unter anderem die Zahl von etwa 80 Anmeldungen zu dem insgesamt dreitägigen, kostenfreien Angebot, das neben spannenden Input-Vorträgen und Diskussionen von Expertinnen und Experten, auch praktische Workshops zu Fake News, Hatespeech, Desinformation und Verschwörungstheorie sowie eine Messe mit Vernetzungscharakter beinhaltete.

Den Auftakt zu den Aktionstagen gab am 13. Februar nach diversen Grußworten ein Vortrag von Dr. Eberhard Kusber – Initiator des Projektes Faktenforschen. Im Anschluss sprachen Dr. Kusber (Zivilgesellschaft), Frank Richter (Politik), Dr. Nike Fuchs (Ökologie), Dr. Sabine Schiffer (Medienforschung) und Hans Demmel (Journalistik) in einer Podiumsdiskussion über die Medienproduktion aus ganz verschiedenen Perspektiven, bevor es für die Gäste in den Austausch mit den Fachleuten in kleinere Gruppen ging. Den zweiten Tag der Aktionstage eröffnete LZT-Referentin Franziska Gräfenhan mit einem Vortrag zum neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit, danach standen für die Teilnehmenden Workshops zu den Themenbereiche Medienkompetenz (Dr. Danny Schmidt), Fake News (Kay Albrecht) und Hassrede im Internet (Ulli Grießhammer) auf dem Programm. Den Abschluss der Aktionstage bildete am 15. Februar der „Markt der Möglichkeiten“, bei dem sich lokale Akteure der Medienbildung, kulturellen und politischen Bildung vorstellen und vernetzen konnten. Auch die Landeszentrale war mit einem Stand und einschlägigen Publikationen vertreten.

Die 3. Aktionstage Faktenforschen wurden als Kooperation des Vereins Mit Medien e.V., der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt, der Thüringer Landesmedienanstalt, dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien, der Deutschen Postcode Lotterie sowie der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen auf den Weg gebracht.


Rückblick Interview Radio Frei
Landeszentrale zu Gast bei Radio F.R.E.I. im Live-Magazin


LZT-Referentin Franziska Gräfenhan im Gespräch mit „Unterdessen“-Moderator Carsten Rose zum Spannungsfeld Medien, Öffentlichkeit und Demokratie

Im Nachgang zu den 3. Aktionstagen Faktenforschen hat die LZT-Referentin Franziska Gräfenhan beim Erfurter Bürgerradiosender Radio F.R.E.I. über den neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit und die damit verbundenen Herausforderungen für die Demokratie gesprochen. Am 19. Februar war Frau Gräfenhan vormittags zu Gast im Live-Magazin „Unterdessen“, das von Carsten Rose moderiert wurde. Iin dem einstündigen Gespräch über Journalismus, Medienskepsis und fragmentierte Teil-Öffentlichkeiten wurde auch erörtert, welche Folgen diese neuen Entwicklungen für das politische System und die Diskurskultur mit sich bringen. Fragen danach, was es braucht, um gemeinsam zu streiten oder wieso Medienkompetenz zu einer Schlüsselkompetenz in einer digitalen Gesellschaft geworden ist, standen ebenso auf der Agenda wie das Potenzial politischer Bildung in diesem Wirkfeld.

Mediathek Rado F.R.E.I.


Neuerscheinung
The Handmaid´s Tale (Der Report der Magd)


"The Handmaid’s Tale" (deutsch: Der Report der Magd) ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Serien überhaupt. Die einzelnen Episoden wurden in Kanada (in der Provinz Ontario) gedreht und die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood. Die Handlung der Serie spielt in einer totalitären theokratischen Gesellschaft. Während Wissenschaftler nach Antworten auf Probleme wie Umweltverschmutzung und der damit verbundenen Massenunfruchtbarkeit bei Frauen suchten, ergriffen Fanatiker die Macht und gründeten einen eigenen Staat, genannt Gilead.

Albina Aiyeva ist Autorin der Neuerscheinung aus der LZT-Reihe "Serien und Politik". 

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Neuerscheinung
Babylon Berlin


Berlin ist in den 1920er-Jahren eine Metropole voller Kontraste. Luxus und Armut liegen nah beieinander. Der Protagonist der Geschichte ist Gereon Rath, ein aus Köln stammender Kriminalkommissar und Veteran des Ersten Weltkriegs. Seine Erinnerungen an den Krieg verfolgen ihn auch noch Jahre später. Rath ist der Berliner Sittenpolizei zugeteilt. Er muss Verbrechen aufklären, deren Folgen bis in die Grundfesten der Weimarer Republik reichen, und Gereon in ständige Gefahr bringen. 

Enrique Maraleda der ist Autor der LZT-Neuerscheinung aus der Reihe "Serien und Politik".

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Neuerscheinung
Narcos


Narcos (spanische Abkürzung für »Drogendealer«) spielt im Kolumbien der 1980er- und 90er-Jahre und behandelt die Geschichte des Kokain-Handels in dem lateinamerikanischen Land und darüber hinaus. Im Mittelpunkt der Handlung steht der berüchtigte Drogenhändler und einstige Multimilliardär Pablo Escobar, der noch heute weit über die Grenzen des Kontinents bekannt ist.

Autor der LZT-Neuerscheinung aus der Reihe "Serien und Politik" ist Jim Kerzig.

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Veranstaltung
Anne Hahn / Frank Willmann: negativ – dekadent. Punk in der DDR


05.03.2024 | 18:30 | Erfurt, Radio F.R.E.I., Gotthardtstraße 21

Punk in der DDR existierte etwa zehn Jahre, von 1979 bis 1989 – und brachte einen schillernden Aufruhr in das erstarrte Betongrau des real existierenden Sozialismus. Mit unverhältnismäßig scharfen Waffen ging die Staatsmacht gegen das Phänomen Punk vor, Protagonist*innen früher Bands wurden „zersetzt“, zur Armee eingezogen, ausgewiesen oder eingesperrt. Dennoch ließ sich das Bedürfnis nach schnellem, hartem Punkrock und feinsinnig kritischen Texten nicht unterdrücken - die zweite Generation der DDR-Punks eroberte ab Mitte der Achtzigerjahre ihren Platz in Jugendklubs und Radio-Sendungen, während mutige evangelische Pfarrer weiter ihre Kirchen als Schutzraum anboten. Thüringen war eines der Zentren der Offenen Arbeit, Hand in Hand mit Friedens- Umwelt- und Bürgerbewegung rüttelte der Punk am maroden Gehäuse der Diktatur und tanzte dem Untergang des Landes entgegen.

Anne Hahn und Frank Willmann dokumentieren, reflektieren und provozieren eine Auseinandersetzung mit Punk Made in GDR. Sie lassen Protagonist*innen, Forscher- und Dichter*innen in einer einzigartigen Punk-Collage auftreten, die jetzt auf Lesereise im thüringischen Kernland zu erleben ist.

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Ausstellung
Eröffnung der Ausstellung „33 Geistesblitze. Antifaschistische Fotocollagen von John Heartfield“


07.03.2024 | 18:00 | Erfurt, Kunsthalle, Fischmarkt 7

Das Wahljahr 2024 droht für Thüringen tiefgreifende Veränderungen mit sich zu bringen. Noch niemals seit der Wende 1989/90 war die Gefahr so groß, dass rechtsextreme und rechtsradikale Parteien auf allen politischen Ebenen Mehrheiten erringen können. Die bereits bestehende Spaltung der Gesellschaft würde sich in diesem Fall vertiefen, Rassismus und Ausländerhass weiter zunehmen.

Patrick Rössler, Professor an der Universität Erfurt, und Michael Tallai möchten mit einem gemeinsamen privaten Ausstellungsprojekt auf historische Parallelen zu dieser aktuellen Entwicklung hinweisen. Ab dem 8. März 2024 werden in der Erfurter Kunsthalle 33 Fotomontagen von John Heartfield gezeigt. Der einstige Dadaist kämpfte seit 1930 mit seinen Montagen zur Zeitgeschichte gegen den Aufstieg des Faschismus in Deutschland an - ab 1933 aus dem Exil, und letztlich vergeblich.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Erfurt zeigt die gedruckten Originalwerke, begleitet von aktuellen Kommentaren und Einordnungen durch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Thüringens. Neben anderen teilen der Ministerpräsident des Freistaats, Bodo Ramelow, und der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, ihre aktuellen Gedanken angesichts von Heartfields Montagen mit ebenso wie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen, öffentlichen Einrichtungen, Verbänden und Institutionen.

Die LZT beteiligt sich an der Ausstellung, die bis zum 26. Mai mit einem Begleitprogramm gezeigt wird.


Veranstaltung
Lutz Rathenow: Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten


08.03.2024 | 18:00 | Jena, Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk", Camsdorfer Ufer 17

Moderation: Katharina Kempken (ThürAZ)

Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag legte der bedeutende DDR-Oppositionelle Lutz Rathenow seinen literarischen Lebenslauf vor. Von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter erzählt Rathenow von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll. Schule, Familie, erste Eifersucht. Das Meer, das All, die Mittagsstunde. Janis Joplin, Michail Gorbatschow, Harald Hauswald. Die Wende, das Kino, die Ameisen im Garten. – Lutz Rathenows Leben fügt sich zu einem farbigen Kaleidoskop aus Erzählungen, Dialogen, Reportagen und Tagebuch-Notaten zusammen. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäuschte West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten sind freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. In seinem Nachwort setzt Marko Martin diese facettenreiche Biografie in den Kontext der deutsch-deutschen Zeitgeschichte.

Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren. Er schrieb Lyrik und Prosa für Kinder und Erwachsene. Als Journalist und Schriftsteller setzte er sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und ging als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen von 2011 bis 2021 eigene Wege. Er lebt in Berlin.

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Veranstaltung
Film & Gespräch: ARENA 196. Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit (D 2023)


11.03.2024 | 19:00 | Bürgerhaus Rosengarten Fambach

15.03.2024 | 19:00 | Spatzenjägerhalle Meusebach

22.03.2024 | 18:00 | Obermühle Dorndorf-Steudnitz

Wahlen in Thüringen zogen in letzter Zeit bundesweite Aufmerksamkeit auf sich. Der kleine Freistaat in der Mitte Deutschlands macht aufgrund seiner für eine Regierungsbildung schwierigen politischen Mehrheitsverhältnisse immer wieder von sich reden. Wahlkämpfe sind deshalb hierzulande von besonderer Brisanz. Das war 2021 Anlass für Yvonne und Wolfgang Andrä von 1meter60 Film aus Weimar, den Wahlkampf im Wahlkreis 196 in Südthüringen filmisch zu begleiten. Sie baten jene Wahlkämpferin und Wahlkämpfer, die ihren Hut zum geplanten Drehstart in den Ring geworfen hatten, um ihr Einverständnis für Filmaufnahmen. Entstanden ist mit "ARENA 196 - Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit" ein bewegender Film über politische Verhältnisse in Bewegung vor dem Hintergrund einer grandiosen landschaftlichen Kulisse.

Die Landeszentrale bietet in Zusammenarbeit mit Barnsteiner Filmverleih und 1meter60 Film an, überall in Thüringen Vorführungen von ARENA 196 zu organisieren. Nach Fambach, Meusebach und Donndorf-Steudnitz geht es am 4.4. im Kiez-Kino Schambrowski Erfurt weiter. Wie bei diesen Terminen besteht immer im Anschluss an die Filmvorführung die Möglichkeit, mit den Filmemachern und ggf. auch weiteren Protagonisten des Films ins Gespräch zu kommen. An einer Filmvorführung mit Gespräch interesierte Kinos, alternative Abspielstätten, Vereine, Initiativen oder auch Schulen melden sich bitte bei der Landeszentrale (LZT PF@tsk.thueringen.de)

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Veranstaltung
Bleibt der Frieden im Nahen Osten ein frommer Wunsch?


12.03.2024| 18:00 | Gera, Stadt- und Regionalbibliothek Gera, Puschkinplatz 7a

Vortrag: Michael Panse, LZT

In seinem Vortrag beleuchtet Michael Panse die Geschichte der Juden im Nahen Osten, wobei ein besonderer Fokus auf der Gründung des Staates Israel und seiner Entwicklung nach 1948 liegt. Dieser historische Meilenstein beeinflusst nicht nur die Identität vieler jüdischer Menschen, sondern nachhaltig auch die geopolitische Landschaft der gesamten Region in den letzten 76 Jahren.

Die Historie des Landes ist geprägt von Herausforderungen und Kontroversen, Konflikten nach außen und gesellschaftlichen Spannungen im Inneren. Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen bietet zu diesen komplexen Themen zwei kostenfreie Publikationen an, die im Rahmen des Vortrags vorgestellt werden. Sie bieten vertiefende Einblicke und laden ein, sich umfassender mit den historischen Hintergründen und der Vielschichtigkeit der gegenwärtigen Situation zu beschäftigen.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Tage der Jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen

Eintritt frei - Spenden erbeten

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Veranstaltung
Lehrkräfte-Fortbildung: "Inszenierte Realität" - Spielfilme über die DDR als Quelle zeitgeschichtlicher Deutung im Unterricht


14.03.2024 | 14:00 | Kommunales Kino mon ami, Goetheplatz 11, Weimar

Der Beschäftigung mit DDR-Geschichte kommt in der schulischen und außerschulischen historisch-politischen Bildung weiterhin große Bedeutung zu. Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, interessierende und motivierende Herangehensweisen und Zugänge zu finden. Zu den didaktischen Möglichkeiten, Jugendliche zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der SED-Diktatur und ihres Repressivapparats anzuregen, ihnen dabei aber auch Einblicke in den Lebensalltag der Menschen in der DDR zu eröffnen, gehört die pädagogische Arbeit mit dem Medium Film. Neben dokumentarischen Formen können hierbei auch Spielfilme eine wichtige Rolle spielen. In dem als Lehrerfortbildung geplanten Seminar "Inszenierte Realität und Authentizität im Spielfilm? DEFA- & Nachwende-Filme über die DDR als Quelle zeitgeschichtlicher Deutung im Unterricht“ wollen Landeszentrale und ThILLM Lehrkräften Hintergrundinformationen und praktische Anregungen zum Einsatz von DEFA-Gegenwartsfilmen und/oder Nachwendeproduktionen mit DDR-Thematik geben.

Anmeldung für Lehrkräfte beim ThILLM


Veranstaltung
Juliane Stückrad / Ulrich Kneise: Randgebiete. Geschichten von drüben.


14.03.2024 | 19:00 | Asbach-Sickenberg, Grenzmuseum Schifflersgrund, Platz der Wiedervereinigung 1

Eine fotografisch-ethnologische Vermessung der deutschen Einheit

Mit der Schließung und der fortschreitenden Abriegelung der Grenze zwischen der DDR und der BRD entstand eine paradoxe Situation. Kulturlandschaften, die einst in der Mitte Deutschlands lagen, verwandelten sich zu Randgebieten. Mit 763 Kilometern fiel die Hälfte des gesamten Grenzverlaufes auf Thüringen und trennte es von den Nachbarregionen in Niedersachsen, Hessen und Bayern. Gut dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung wagen der Fotograf Ulrich Kneise und die Ethnologin Juliane Stückrad eine fotografisch-ethnografische Dokumentation, die Fragen nach dem Verbindenden und dem Teilenden in den betroffenen Gebieten nachgeht. Beide sind unweit des Sperrgebietes an der Grenze zwischen BRD und DDR im thüringischen Eisenach aufgewachsen. Sie kommen Menschen in Wort und Bild nahe, die auf beiden Seiten der einstigen Staatengrenze beheimatet sind, und versuchen zu verstehen, wie sie mit den unterschiedlichen historischen Erfahrungen gegenwärtig umgehen und in die Zukunft blicken.

Juliane Stückrad, geb. 1975 in Eisenach, studierte Ethnologie und Kunstgeschichte in Leipzig. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die Kultur des Unmuts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen und sitzt im Stadtrat von Eisenach.

Ulrich Kneise, geb. 1961 in Eisenach, kehrte nach einem bildjournalistischen Volontariat in Berlin 1984 als freier Fotograf nach Eisenach zurück. 1989 erfolgte die Aufnahme in den Verband Bildender Künstler der DDR. Seit 1990 ist er freiberuflicher Fotograf für Presse, Verlage, Theater und Industrie. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und bundesweit gezeigte Ausstellungsprojekte geben Einblicke in die Arbeit des Fotografen.

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Veranstaltung
Film & Gespräch: Solo Sunny (DDR 1980)


15.03.2024 | 19:00 | Bürgerzentrum Cruciskirche Sonderhausen

Seit 2016 zeigt die Landeszentrale gemeinsam mit dem Förderverein Crusickirche im Bürgerzentrum Cruciskirche Sondershausen regelmäßig DEFA-Filme, um im Anschluss mit dem Publikum sowie dem Berliner Filmpublizisten Klaus-Dieter Felsmann darüber zu diskutieren, welche Erkenntnisse und Eindrücke diese Filme über das Leben in der DDR ermöglichen und was sie in ihrer thematischen Vielfalt dem heutigen Publikum möglicherweise noch zu sagen haben. Aus Anlass des 2025 anstehenden 100. Geburtstages des bedeutenden DEFA-Regisseurs Konrad Wolf wird mit „Solo Sunny“ eine kleine Konrad-Wolf-Filmreihe gestartet in der bis zum 100. Geburtstag des Regisseurs im Herbst 2025 vier Filme aus seinem Schaffen in Sondershausen gezeigt werden sollen.

„Solo Sunny“ ist eine bittere Komödie über die Suche nach Glück und Anerkennung als Persönlichkeit, über Identitätsprobleme der DDR-Jugend und zugleich ein mutiges Plädoyer gegen gesellschaftliche Bevormundung und für den eignen Weg durchs Leben. Der 1978–80 gedrehte Film war der letzte von Konrad Wolf produzierte Spielfilm. Bei der Berlinale 1980 gewann Renate Krößner den Silbernen Bären als beste Darstellerin, der Film erhielt den FIPRESCI-Filmkritikerpreis.

Weitere Informationen


Studienreise
Studienreise zur NS-Erinnerungsarbeit nach Warschau und Ostpolen


22. bis 30. Juni 2024 I Ostpolen

Nach längerer Pause möchten die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Ihnen in diesem Jahr wieder eine Gedenkstättenfahrt nach Ostpolen anbieten.

Im Herbst 2023 hat Polen ein neues Parlament gewählt und die nationalkonservative Partei PiS („Recht und Gerechtigkeit“) erfolgreich abgewählt. Die neue Mehrparteienkoalition ist mit Schwung an die Macht gekommen, doch die Aufgabe, das Land wieder auf den Weg zu Rechtsstaatlichkeit und Einheit zu bringen, ist nicht einfach. Bereits im April 2024 steht die Politik mit den Kommunalwahlen erneut auf dem Prüfstand. Neben der Geschichte der Stadt werden wir uns in Warschau mit dem politischen Kontext beschäftigen, der die staatliche Erinnerungs- und Geschichtspolitik über viele Jahre geprägt hat. Dabei werden wir VertreterInnen von renommierten Einrichtungen der historischen Bildungsarbeit besuchen und ins Gespräch kommen.

Der zweite Teil der Reise führt uns nach Lublin und Umgebung. Die Stadt Lublin galt einst als das „Jerusalem des Ostens“ und war berühmt für ihren Reichtum an jüdischer Kultur. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde der Distrikt Lublin zu einer der zentralen Regionen für die Verbrechen des Holocaust. Allein zwischen März 1942 und Dezember 1943 wurden im Rahmen der sogenannten „Aktion Reinhardt“ 1,5 Millionen Juden ermordet. Die Thüringer Juden wurden am 10. Mai 1942 in das Ghetto Bełżyce deportiert und dort oder im Konzentrationslager Majdanek ermordet. Neben ehemals multiethnischen Städten wie Lublin, Zamość und Włodawa besuchen wir auch drei Gedenkstätten der „Aktion Reinhardt“: Majdanek, Belzec und Sobibor. Die Tatsache, dass es sich hier teilweise um neue Ausstellungen und nach neuesten archäologischen Forschungen umgestaltete Gedenkstättenareale handelt, nehmen wir zum Anlass, über die Gestaltung und Konzeption von Gedenkstätten nachzudenken.

Anmeldung und weitere Informationen

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Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Regierungsstr. 73 | 99084 Erfurt
Online-Redaktion: Michael Panse
Tel: 0361 / 57-3212725 | E-Mail: LZT_PF@tsk.thueringen.de

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