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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 6/2023


Verabschiedung


Nach mehr als zehn Jahren engagierter Arbeit beendet Ursula Nirsberger ihre Tätigkeit in der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und wechselt in ihren wohlverdienten Ruhestand.

Als für das Referat 3 der Landeszentrale Verantwortliche war sie insbesondere für die Themen Geschlechter-/Frauen- und Seniorenpolitik, den ländlichen Raum und das Politisches System der Bundesrepublik zuständig. Darüber hinaus lagen ihr aber auch die Aufarbeitung der SED-Diktatur, umweltpolitische Fragen oder jüdische Themen am Herzen. Besonders hervorzuheben sind ihr Engagement bei der ständigen Suche und dem Finden neuer Partner und Veranstaltungsorte, die sie in nahezu alle Regionen des Freistaats führte.

Ursula Nirsberger verabschiedet sich mit einem eigenen hier verlinkten Beitrag von ihrer Arbeit in der Landeszentrale, den Partnerinnen und Partnern ihres weitgespannten Netzwerkes und ihrem Thüringer Publikum, dass sie mit vielfältigen Veranstaltungen im gesamten Freistaat über Jahre hinweg erreichen konnte. Das Team der Landeszentrale verabschiedet sich - auch mit Wehmut – herzlich von seiner langjährigen engagierten Mitstreiterin und dankt ihr für ihre jahrelange engagierte Arbeit. Wir wünschen Ursula Nirsberger einen erfüllten und abwechslungsreichen (Un-)Ruhestand und würden uns freuen, Frau Nirsberger öfter als Gast bei unseren Veranstaltungen begrüßen und als Leserin unserer Publikationen erreichen zu können.

Persönlicher Rückblick von Ursula Nirsberger


Veranstaltung
Benjamin Lahusen: Der Dienstbetrieb ist nicht gestört - Die Deutschen und ihre Justiz 1943 bis 1948


09.03.2023 | 18:00 | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7

Buchvorstellung mit anschließender Diskussion im Rahmen der 31. Jüdisch-Israelischen Kulturtage Thüringen in Kooperation mit: Erinnerungsort Topf & Söhne und Erfurter Juristische Gesellschaft e.V.

Moderation: Dr. Udo Schneider (Präsident des Verwaltungsgericht Meiningen)

Kaum beirrt von Bombenkrieg, Kapitulation und alliierter Besatzung liefen Gerichtsverfahren vor und nach 1945 einfach weiter, mit denselben Akteuren, nach den gleichen Regeln. Der Rechtshistoriker Benjamin Lahusen deckt in seiner Studie weitgehende Kontinuitäten der deutschen Justiz auf und zeichnet so das eindringliche Bild einer Gesellschaft, die den großen Einschnitt so klein wie möglich hielt. Der Autor hat sich die Akten zahlreicher Gerichte – darunter des Amtsgerichts Auschwitz – aus den Jahren vor und nach 1945 angesehen und beschreibt, wie weder «Endkampf» noch staatlicher Zusammenbruch den juristischen Dienstbetrieb unterbrechen konnten. Er erklärt, warum ein Stillstand der Rechtspflege unter allen Umständen vermieden werden sollte, und zeigt, wie nach dem Krieg altgediente Juristen pflichtbewusst das alltägliche Recht des Dritten Reichs so weiterführten, als wäre nichts passiert.

Benjamin Lahusen, ist Professor für Bürgerliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) sowie Berater der Geschäftsstelle der «Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz». Er schreibt regelmäßig für «Die ZEIT» und gibt die Zeitschrift «Myops» heraus.

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Veranstaltung
Lutz Rathenow Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten


09.03.2023 | 19:00 | Apolda, Buchladen Apolda, Am Brückenborn 14

Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag legt der bedeutende DDR-Oppositionelle seinen literarischen Lebenslauf vor. Von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter erzählt Rathenow von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Lutz Rathenows Leben fügt sich zu einem farbigen Kaleidoskop aus Erzählungen, Dialogen, Reportagen und Tagebuch-Notaten zusammen. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäuschte West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten sind freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen Verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. In seinem Nachwort setzt Marko Martin diese facettenreiche Biografie in den Kontext der deutsch-deutschen Zeitgeschichte. Vor der Abendlesung im Buchladen Apolda wird Rathenow seine Texte am Vormittag in zwei Veranstaltungen im Gymnasium Bergschule Apolda vorstellen und mit den Schülerinnen und Schülern diskutieren.

Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren. Er schrieb Lyrik und Prosa für Kinder und Erwachsene. Als Journalist und Schriftsteller setzte er sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und ging als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen von 2011 bis 2021 eigene Wege. Er lebt in Berlin.

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Veranstaltung
Unsere Freundschaft mit Israel in herausfordernder Zeit


09.03.2023 | 20:00 | Erfurt, Kultur - und Bildungszentrum der Jüdischen Landesgemeinde, Juri-Gagarin-Ring 21

Gespräch mit Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

Eine Veranstaltung der Jüdischen Landesgemeinde im Rahmen der 31. Jüdisch-Israelischen Kulturtage in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Thüringen.

Im Gespräch wird Volker Beck über seine Erfahrungen als Präsident berichten und auch auf das 75. Gründungsjubiläums des Staates Israel eingehen. Volker Beck ist ein eindeutiger Freund Israels. Es gibt bei ihm keine „diplomatischen“ Verrenkungen oder Ausflüchte, er steht für Israel ohne Wenn und Aber. Beck ist „Grüner“, aber parteipolitisch unabhängig, wenn es um Israel geht. Er ist parteiisch für Israel. Er wird von der israelischen Linken bis zur israelischen Rechten als Gesprächspartner akzeptiert, geschätzt und anerkannt. Er wird regelmäßig von israelischen Think Tanks und von der israelischen und deutschen Presse um seine Positionen gebeten – während seiner Zeit als langjähriger Bundestagsabgeordneter und auch nach dem Ende seines Mandats.

Die Jüdisch-Israelischen Kulturtage werden am 8. März um 19:30 mit einem Konzert der weltweit gefeierte Sängerin Achinoam Nini alias NOA im Erfurter Zughafen eröffnet. Bis zum 23. März finden an 25 Veranstaltungsorten in 10 Thüringer Städten mehr als 50 Veranstaltungen statt.

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Veranstaltung
Enteignet, entzogen, verkauft. Zur Aufarbeitung der Kulturgutverluste in SBZ und DDR - dargestellt am Beispiel der Familie Wendl in Rudolstadt


17.03.2023 | 19:00 | Kranichfeld, Baumbachhaus, Baumbach-Platz 1

Vortrag und Gespräch mit dem Mitherausgeber Matthias Deinert, dem Zeitzeugen Martin Wendl und Julia M. Wendl

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg ist in Deutschland zentraler Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßig entzogenen Kulturguts. Auch in der SBZ und in der DDR ging zwischen 1945 und 1990 eine erhebliche Menge Kulturgut verloren oder wurde enteignet. Hierzu werden Matthias Deinert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste als Experte sowie Martin und Julia M. Wendl vom Kunst-Auktionshaus Rudolstadt als Betroffene am 17.03. im Baumbachhaus Kranichfeld informieren und diskutieren. Matthias Deinert ist Mitherausgeber des Buches „Enteignet, entzogen, verkauft. Zur Aufarbeitung der Kulturgutverluste in SBZ und DDR“, die Familie Wendl wurde 1987 mit ihrer 1973 in Rudolstadt gegründeten „Antiquitäten-Stube“ Opfer der „Zwangsenteignung zwecks Devisenbeschaffung“ der so genannten Kunst und Antiquitäten GmbH Berlin-Mühlenbeck mit ihrem Drahtzieher Alexander Schalck-Golodkowski.

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Veranstaltung
Friedensgemeinschaft Jena 1983


18.03.2023 | 16:30 | Jena, Kino im Schillerhof Jena (Blauer Saal), Helmboldstraße 1

Film & Gespräch mit Daniel Börner und Torsten Eckold (Geschichtswerkstadtt Jena): Friedensgemeinschaft Jena 1983

Anfang der 1980er Jahre engagierten sich junge Menschen in Jena für Veränderungen, miteinander verbunden durch christliche, pazifistische und humanistische Motive. Vor 40 Jahren – im Frühjahr 1983 – trat eine Gruppe mit eigenen Aktionen und Forderungen an die Öffentlichkeit. Auf ihren Transparenten und Plakaten forderten sie z. B. „Frieden schaffen ohne Waffen“ oder „Weg mit dem Kriegsspielzeug“. Auch im Westen wurde über den DDR-weit singulären Vorgang berichtet. Stimmen einer unabhängigen Friedensbewegung waren neben der staatlichen Propaganda vom „Friedensstaat DDR“ nicht geduldet. Nach Repressionen durch Behörden und Geheimpolizei (Aktion „Gegenschlag“) verließen die meisten Mitglieder der Friedensgemeinschaft das Land. Heute stehen die Ereignisse 1983 in Jena für zivilgesellschaftliches Engagement unter den Bedingungen der SED-Diktatur und symbolisieren ein herausragendes Beispiel unserer Demokratiegeschichte.

In der filmischen Dokumentation von Daniel Börner und Torsten Eckold, die die Geschichtswerkstatt Jena zum 40. Jahrestag der ersten öffentlichen Demonstration der Friedensgemeinschaft Jena am 18. März in Kooperation mit der Landeszentrale zeigt, kommen beteiligte Zeitzeuginnen und Zeitzeugen selbst zu Wort. Im Anschluss findet ein Filmgespräch statt, zu dem Interessierte und Zeitzeugen gleichermaßen eingeladen sind.

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Veranstaltung
Peter Wensierski: Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk


24.03.2023 | 19:30 | Jena, Villa Rosenthal, Mälzerstraße 11

Buchvorstellung & Gespräch

Am 12.04.1981 kam der 23jährige Jenaer Matthias Domaschk in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera ums Leben. Die Umstände sind bis heute ungeklärt und umstritten. Der erfahrene und vielfach ausgezeichnete Journalist Peter Wensierski hat drei Jahre lang unermüdlich geforscht, akribisch Dokumente gesichtet und unzählige Zeitzeugen gesprochen. Nun glaubt er, eine plausible Antwort auf eine lange Zeit ungeklärte Frage geben zu können. In seinem Buch „Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk“ gibt der Autor über die tragischen Ereignisse in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera hinaus jedoch auch einen vertiefenden und umfassenden Einblick in die unsäglichen Machenschaften der Stasi v.a. im damaligen Bezirk Gera und in der Kreisdienststelle Jena, er proträtiert die Jenaer Bürgerrechtsbewegung Jena in ihren Verflechtungen innerhalb der DDR-Opposition und in ihren Beziehungen zu Bürgerrechtsgruppen im gesamten Ostblock und er zeigt viele neue Facetten des Menschen Matthias Domaschk, der eine bessere Welt für alle erträumte und sich dafür einsetzte, dessen Leben aber deshalb durch perfide Stasi-Zersetzungsmaßnahmen zerstört und vernichtet wurde.


Veranstaltung
Heinz Schilling: Das Christentum und die Entstehung des modernen Europa. Aufbruch in die Welt von heute


27.03.2023 | 18:00 | Erfurt, Bildungsstätte St. Martin, Farbengasse 2

Das Christentum, zu Beginn der Neuzeit in Fundamentalfeindschaft zerrissen und Grund schwerer Konflikte, nahm es im Verlauf des 30jährigen Krieges eine Wende zu Frieden und rechtlicher Anerkennung. Es ebnete damit dem pluralen Europa der Gegenwart den Weg. Heinz Schilling nimmt uns mit auf eine eindrucksvolle Zeitreise von der Reformation bis in die beginnende Moderne. Sein Werk ist eine fesselnde und der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Entstehungsgeschichte der modernen Welt aus den Wurzeln des Christentums, in der sich der Autor einmal mehr als ein Meister seines Fachs erweist.

Heinz Schilling, Historiker und Philosoph, geb. 1942, ist em. Professor für Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt- Universität zu Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche, bahnbrechende Publikationen zur Geschichte der Frühen Neuzeit und dem Verhältnis von Gesellschaft, Politik und Religion.


Neuerscheinung
Thüringer Residenzen. Vom "Kleinstaatenjammer" zum Welterbe


Von Manuel Schwarz ist die jüngste Publikation der LZT. Auf 72 Seiten widmet er sich den Thüringer Residenzen.

Die Errichtung der Schlösser, die Förderung von Kultur und Wissenschaft sowie der Aufbau dynastischer Verbindungen diente den militärisch und politisch mindermächtigen Fürsten der thüringischen Kleinstaaten zur Repräsentation und Legitimation ihrer Herrschaft.

Zur Bestellung


Neuerscheinung
Dreyse und das Zündnadelgewehr aus Sömmerda


Die LZT-Reihe "Thüringer Blätter zur Landekunde" wird mit dem 8seitigen Infoblatt "Dreyse und das Zündnadelgewehr aus Sömmerda" von Immanuel Voigt fortgesetzt.

Am Abend des 3. Juli 1866 war bei Königgrätz die entscheidende Schlacht zwischen Preußen und Österreich im „Bruderkrieg“ geschlagen. Entscheidend, so betonten es immer wieder die zeitgenössischen Quellen, für den preußischen Sieg vor allem das Zündnadelgewehr. Die Waffen „Made in Sömmerda“ wurden fortan von einem Mythos umgeben.

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Weitere Veranstaltungen der LZT


Volker Ullrich: Deutschland 1923. Das Jahr am Abgrund.

08.03.2023 | 18:00 | Bad Lobenstein, Buchhandlung Borchert Rühle-Erhardt, Straße der Jugend 1

Bernd Lindner: Das Mosaik von Hannes Hegen. Comic in der DDR

08.03.2023 | 19:30 | Gera, Stadt- und Regionalbibliothek, Puschkinplatz 7a

Kati Naumann: Die Sehnsucht nach Licht

25.03.2023 | 19:00 | Gera, Stadt- und Regionalbibliothek Gera, Puschkinplatz 7a

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