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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 7/2024


Neue Episode des LZT-Podcasts „Thüringen Talks“
Demokratie von unten: Die Kommunalwahl in Thüringen


Ab Mittwoch, 24. April 2024, online auf allen gängigen Podcast-Kanälen, unserer Website und dem Webdossier sowie in den Thüringer Bürgerradios

Wieso ist das Vertrauen in die Bürgermeister besonders hoch? Weshalb spielen in der Kommunalpolitik Parteien kaum eine Rolle? Und warum sollten sich bei allen weltpolitischen Fragen die Bürger*innen ausgerechnet für die Politik vor ihrer Haustür interessieren?

In der fünften Folge des LZT-Podcasts „Thüringen Talks“ spricht der Politikwissenschaftler Pierre Zissel über die Kommunalwahl, die in Thüringen am 26. Mai ansteht. Der Experte, der an der Friedrich-Schiller-Universität forscht und unter anderem an der bundesweiten Langzeitstudie Deutschland-Monitor mitwirkt, erklärt im Gespräch mit Referentin Franziska Gräfenhan, welche Bedeutung die Kommunalwahlen für eine Demokratie im Allgemeinen, aber auch für jede*n einzelne*n Bürger*in haben. Mit Blick auf die Wahlen in Thüringen geht Zissel zudem auf den kommunalpolitischen Wahlkampf sowie regionale Hochburgen ein.

Freuen Sie sich auf spannende Erkenntnisse!

Der Podcast „Thüringen Talks“ wird von der Landeszentrale in Kooperation mit dem Medienbildungszentrum Erfurt der Thüringer Landesmedienanstalt produziert. Neue Folgen erscheinen immer am letzten Mittwoch des jeweiligen Monats.

Mehr Infos: www.lztthueringen.de & www.bildungfürdemokratie.de


Neuer Beitrag zum LZT-Blog „Wahlen in den USA“
Ein gespaltenes Land – Wie sich die politische Zerrissenheit der USA an der Kleinstadt Mount Pleasant ablesen lässt


Ab 19.04.2024, online auf dem Webdossier www.bildungfürdemokratie.de

Was treibt die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika mit Blick auf die Wahlen im November um? Welche Themen beschäftigen die Menschen? Und wie ist die politische Situation in den USA derzeit einzuschätzen?

Im Blog „Wahlen in den USA“ schreibt der Politikwissenschaftler Tim Haas dieses Mal über die politische Spaltung des Landes. Der Autor, der selbst gerade in Mount Pleasant im Bundesstaat Michigan lebt, blickt auf die Kleinstadt und findet auch hier die Symptome der Zerrissenheit. Wie genau sich die tiefen Gräben zwischen den zwei dominierenden Parteien im Alltag bemerkbar machen und welche Bedeutung diese für das politische System haben, beschreibt Haas in seinem Erfahrungsbericht.

Das Besondere: Haas besitzt als Politikwissenschaftler mit Forschungsfokus auf den USA nicht nur fachliche Expertise, sondern lebt auch selbst aktuell im Bundesstaat Michigan. An der Central Michigan University lehrt er als Austauschdozent.

Freuen Sie sich auf spannende Erkenntnisse und lesen Sie gern in die dritte Folge rein!

Direktlink


Neue Beiträge des LZT-Blogs „Wahl-Gedanken“
Welche Rolle spielt das Thema Migration im Wahlkampf zur Thüringer Landtagswahl 2024


Lesen Sie jetzt zwei neue Beiträge online auf dem LZT-Webdossier www.bildungfürdemokratie.de

Im April liefert der Blog "Wahl-Gedanken" zwei spannende Beiträge zu Landtagswahl und Medienbildung. Michael Haller, Leiter des Programms fit for news der Universität Leipzig, widmet sich in seinem Beitrag der mangelnden Informationskompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Parallel dazu blickt der Journalist und Historiker Dr. Sebastian Haak auf die Bedeutung des Themas Migration im Rennen um die Landtagswahl 2024 und geht dabei der Frage nach, wieso der Umgang mit Flüchtlingen und Migranten ein so brisantes Thema für viele Wähler*innen in Thüringen ist.

Kaum ein anderes Thema bestimmt die politischen, gesellschaftlichen und privaten Diskussionen in Deutschland so sehr wie das Thema Migration. Selbst in Thüringen, wo die Zahl der hier lebenden, im Ausland geborenen Menschen vergleichsweise gering ist, ist die Migrationsfrage präsent – vor allem dort, wo es kaum oder gar keine Migranten gibt. In seinem Beitrag schaut sich Haak diesen Widerspruch genauer an.

Michael Haller adressiert in seinem Beitrag die Frage, wie es um die Kompetenzen bei der Informations- & Nachrichtengewinnung bestellt ist. Gerade diese Fähigkeiten sind einer Studie des Europäischen Instituts für Journalismus- & Kommunikationsforschung zufolge, mangelhaft ausgeprägt. Wie das Projekt fit for news an diesem Problem ansetzt und welche Lösungsansätze entwickelt wurden, erklärt Haller.

Im Rahmen des Blogs „Wahl-Gedanken“ erscheinen alle zwei Wochen Beiträge von Autoren aus Medien, Forschung, Projekten und Zivilgesellschaft, die auf das politische Geschehen in Thüringen im Wahljahr 2024 blicken.

Lesen Sie gern rein:


Neuerscheinung
Der Bauerkrieg in Thüringen 1525


War es ein „Bauern Krieg“? Der Begriff ist schon zeitgenössisch nachzuweisen, vor allem gebraucht von Obrigkeiten, um die Unrechtmäßigkeit im Verhalten der Untertanen unmissverständlich zu brandmarken. Neue Darstellungen suchen eine Antwort nicht mehr in Debatten um die soziale Zusammensetzung der Haufen, um die Frage, ob ein geschlossenes Territorien übergreifendes Gesamtgeschehen belegbar ist oder um die Berechtigung, von einem »Krieg« zu sprechen. Das bleibt nach wie vor umstritten. In den Blick rücken nun die zeitgenössischen Inszenierungen, die öffentlichkeitswirksame Publizistik und ihre gesellschaftliche Wirkung. Denn 1525 spielte erstmals in einem großen Aufstand der Buchdruck und die immense Verbreitung von Flugschriften (Bild und Text) eine entscheidende Rolle. Eine „Kriegspublizistik" entstand. Nun wurde eine breit angelegte Kommunikation in kurzer Zeit und über größere Strecken möglich. Jede beteiligte Seite formulierte ihre Sicht, postulierte ihre Wahrheit. Die „da unten“ fühlten sich von der Herrschaft missachtet und in ihrer Existenz bedroht. Die »da oben« sahen keinen legitimen Grund, weshalb der Untertan die Art ihrer Herrschaftsausübung infrage stellte.

Zur Bestellung


Filmreihe
EUROPA vor der WAHL 2024


3./4. und 6.-8. Mai 2024, Kino mon ami, Goetheplatz 11, Weimar

Am 9. Juni 2024 finden in Deutschland Europawahlen statt. Für die Europäische Union steht in den nächsten Jahren viel auf dem Spiel. Einige wichtige Europa beschäftigende Themen werden in der gemeinsam von Landeszentrale und Kino mon ami Weimar organisierten Filmreihe aufgegriffen, die gleichzeitig Bestandteil der Weimarer Lesarten 2024 „Du hast die Wahl!“ ist. Zu allen Filmen können interessante Gesprächspartner begrüßt werden.

Den Auftakt macht am 3. Mai in Zusammenarbeit mit dem Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien Jena der Film „Green Border“ von Agnieszka Holland. Zu Gast sein wird die Journalistin und Aktivistin Anna Alboth. Sie ist Mitbegründerin der „Grupa Granica“, einer Dachorganisation von NGOs, die im polnisch-belarussischen Grenzgebiet festsitzenden Geflüchteten geholfen haben. Ihre Berichte waren eine wichtige Quelle für Agnieska Hollands Film „Green Border“. Der zweite Film, „Je suis Karl“ von Regisseur Christian Schwochow, erzählt von europaweit agierende jungen rechtsextremen Kadern, die Jugendliche für ihre Agenda und Strukturen zu gewinnen versuchen. Zu Gast sein wird am 4. Mai der vielfach preisgekrönte Drehbuchautor Thomas Wendrich. In „Heller Weg“ zeigt die Regisseurin Iryna Riabenka, wie der ukrainische Journalist Stanislav Aseyev nach seiner Haft im von russischen Separatisten betriebenen berüchtigten Donezker Foltergefängnis „Isoljazija“ einen Weg zurück ins Leben sucht. Hier wird am 6. Mai Regisseurin Iryna Riabenka genauso anwesend sein wie am 7. Mai Regisseur Jens Meurer, der die Zuschauer in „Seaside Special - Ein Liebesbrief an Großbritannien“ in die englische Küstenstadt Cromer entführt. Zu sehen ist, wie sich im Jahr der schmerzhaften Brexit-Verhandlungen 2019 die Stadtgesellschaft in der Brexit-Frage spaltet. Letzter Gast der Europareihe ist Regisseur David Bernet mit seinem Film „Democracy – Im Rausch der Daten“. Die Dokumentation begleitet fünf sehr unterschiedliche EU-Parlamentarier bei ihrem Kampf um ein europäisches Datenschutzgesetz.


Buchvorstellungen
Beiträge der Landeszentrale zu den Weimarer Lesarten 2024„Du hast die Wahl!“


Seit Jahren ist die Landeszentrale Partner der Weimarer Lesarten. Auch 2024 wird sie unter dem Motto „Du hast die Wahl!“ mit einigen Veranstaltungen im Lesarten-Programm vertreten sein.

Unmittelbar vor der Eröffnung am 23. April wird um 18:00 Uhr in den Räumen des Kooperationspartners VHS Weimar der TAZ Journalist Christian Jakob sein Buch „Endzeit. Die neue Angst vor dem Weltuntergang und der Kampf um unsere Zukunft“ vorstellen. Im Anschluss findet ab 19:30 Uhr die Auftaktveranstaltung der Lesarten statt. Organisiert von der Landeszentrale wird Martin Debes, moderiert vom früheren MDR Landesfunkhauschef Boris Lochthofen, sein aktuelles Buch zu den politischen Verhältnissen in Thüringen mit dem Titel „Deutschland der Extreme. Wie Thüringen die Demokratie herausfordert“ vorstellen. Am 29. Mai folgt Sabine Adler mit ihrem Buch „Was wird aus Russland? Über eine Nation zwischen Krieg und Selbstzerstörung“. Passend zur 14 Tage später beginnenden Europameisterschaft im Fußball präsentiert Frank Willmann am 31. Mai in der Stadtbücherei seine „Streifzüge durch den wilden Fußballosten“, die ihn genauso in die fußballerisch und politisch besonderen Gefilde der Regionalliga Nordost wie auch in die Arenen und auf die Sportplätze Osteuropas führten.


Veranstaltung
Yvonne Andrä, Stephan Petermann: Jenseits der Perlenkette


19.4.2024 | 19:00 | Weimar-Nord, Stiftung Wohnen plus, Hauptstraße 1

Eine Reise in die kleinsten Dörfer Thüringens

10 Dörfer. 4 Jahreszeiten. 2 Reisende. Die Filmemacherin Yvonne Andrä und der Autor Stefan Petermann haben sich ein Jahr Zeit genommen für eine Reise durch Thüringen. Standen in den Vorgärten und Wohnzimmern der Dorfbewohner. Liefen die einzige Straße des Ortes hoch und runter. Waren bei Feuerwehrfesten dabei. Wanderten über die Weiden. Hörten zu, notierten und fotografierten. Und staunten, welch Vielfalt im Kleinen liegt und wie unterschiedlich die besuchten Gemeinschaften sein können. Entstanden sind Porträts der letzten Kleinstgemeinden Thüringens. Alle Orte eint, dass sie (noch!) selbstverwaltet sind und weniger als hundert Bewohner haben. Im Mittelpunkt stehen die Leben der Menschen und Themen wie Tradition, Landflucht, Natur, DDR-Geschichte, aber auch die Frage: Was heißt es, heute auf dem Land zu wohnen? Yvonne Andrä und Stefan Petermann fanden und beschreiben dabei weder ein Landlustidyll noch eine Provinzhölle. Sie schauen ganz genau hin und zeichnen, oft mit einem Augenzwinkern und immer sehr einfühlsam, Bilder der letzten noch selbstverwalteten kleinen Gemeinden.

Yvonne Andrä wuchs in Weimar auf, flüchtete 1989 in die Bundesrepublik und studierte an der Bauhaus Universität Weimar. Nach Beendigung ihres Studiums arbeitete sie zunächst als Journalistin, später ausschließlich als Autorin, Dokumentarfilmregisseurin und Produzentin. Schon während ihres Studiums gründete sie mit ihrem späteren Ehemann Wolfgang Andrä und Stefan Petermann das Künstlerkollektiv „1meter60 Film“. Ihre wichtigsten Dokumentarfilme sind „THE OTHER EUROPEANS in: Der zerbrochene Klang“, „Pauls Schulweg“, „Die jungen Kadyas“, „ARENA 196“ sowie das Langzeitfilmprojekt „WEIMARleben“.

Stefan Petermann wurde 1978 in Werdau geboren. Seine Erzählungen wurden vielfach prämiert, unter anderem beim 14. MDR-Literaturwettbewerb, verfilmt und auf internationalen Festivals aufgeführt. 2010 erhielt er ein Literaturstipendium vom Kultusministerium des Landes Thüringen. Stefan Petermann lebt in Weimar.

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Veranstaltung
Matthias Nawrat: Über allem ein weiter Himmel. Nachrichten aus Europa


23.4.2024 | 19:00 | Sondershausen, Bürgerzentrum Crusciskirche, Crucisstraße 8

Matthias Nawrat ist ein ausgewiesener Kenner der Literaturen und Landschaften des östlichen Europas. In seinem Band „Über allem ein weiter Himmel“ finden Reisetagebuch und autobiografischer Essay zu einer neuen Verbindung. Der Reisende sammelt Ansichten und Einsichten, erzählt von Begegnungen, zeichnet Porträts von Städten, Menschen und Erfahrungswelten. Er führt uns unter anderem ins polnische Opole, von wo seine Familie in den 1980er-Jahren emigrierte, zur Danziger Werft als dem Ursprungsort der Solidarność-Revolution, nach Warschau und Masuren, nach Budapest und ins rumänische Hinterland, ins mazedonische Skopje und nach Slowenien, nach Minsk und bis hinter den Ural. Kurz: in die Zentren und an die Ränder des post-kommunistischen Raums. Eine Lektüre, die angesichts der aktuellen geopolitischen Lage besondere Dringlichkeit entwickelt und uns neue Erkenntnisse bringen kann.

Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, emigrierte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg. Für seinen Debütroman „Wir zwei allein“ (2012) erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis; „Unternehmer“ (2014), für den Deutschen Buchpreis nominiert, wurde mit dem Kelag-Preis und dem Bayern 2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet, „Die vielen Tode unseres Opas Jurek“ (2015) mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie der Alfred Döblin-Medaille. „Der traurige Gast“ (2019) war unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2020 erhielt Matthias Nawrat den Literaturpreis der Europäischen Union. „Reise nach Maine“ (2021) ist sein fünfter Roman. Zuletzt erschien der Gedichtband „Gebete für meine Vorfahren“ (2022), ausgezeichnet mit dem Fontane-Literaturpreis der Stadt Neuruppin.

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Augustinerdiskurse
Erdwärme – Schatz der Erfurter Unterwelt


Geothermie und städtische Daseinsvorsorge im Erfurter Energiemodell

Projektvorstellung und Publikumsgespräch mit:

Dr. Dr. Frank Fehlberg, Ev. Akademie Thüringen

Josef Ahlke, Zukunftsfähiges Thüringen e.V., RENN.mitte

Julian Kusebauch, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

Veranstaltungsflyer


Veranstaltung
Lesung mit Gedichtperformance: Encounters of Black Storytelling – von Mund zu Mund


25.04.2024 | 19:00 | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7

Am 25. April jährt sich die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Gert Schramm, den antifaschistischen Aktivisten und Überlebenden des KZ Buchenwalds, zum zehnten Mal. Zu diesem Anlass laden wir, die Initiativen Schwarze Menschen in Deutschland und Decolonize Erfurt, zu einer besonderen Lesung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und des Erinnerungsortes Topf & Söhne.

Ausgewählte Texte aus Schramms Autobiografie „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“, vorgetragen von Josina Monteiro und Mirjam Elomda, treten in Dialog mit eindrucksvollen Gedichtperformances der Poetry- und Spoken-Word-Künstlerin Tibi. Zwischendurch hören wir gemeinsam Lieder von Fasia Jansen. Die Veranstaltung findet bilingual in deutscher und englischer Sprache statt.

Encounters of Black Storytelling – from Mouth to Mouth

25 April marks the tenth anniversary of the award of the Federal Cross of Merit to Gert Schramm, the anti-fascist activist and survivor of Buchenwald concentration camp. To mark this occasion, we, the initiatives Black People in Germany and Decolonize Erfurt, are inviting you to a special reading event. Selected texts from Schramm's autobiography "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann", read by Josina Monteiro and Mirjam Elomda, will enter into a dialogue with impressive poetry performances by the poet and spoken word artist Tibi. In between, we will also be listening to songs by Fasia Jansen. The event will be held bilingually in German and English.

Venue: Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, Start: 7 pm

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Veranstaltung
Wolfgang Benz: Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser


29.04.2024 | 19:00 | Weimar, Mon Ami, Goetheplatz 11

Am 8. November 1939 explodierte im Münchner Bürgerbräukeller eine Bombe. Eigentlich hätte sie Adolf Hitler töten sollen, während er gerade eine Rede hielt. Wenn dieser Plan aufgegangen wäre, hätten der Zweite Weltkrieg und mit ihm die Weltgeschichte einen völlig anderen Verlauf genommen. Doch der “Führer„ verließ vorzeitig den Saal und kam mit dem Leben davon. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Mannes, der die Tat ganz allein plante und ausführte: Johann Georg Elser. Früher als die meisten Deutschen erkannte der Schreiner Georg Elser, dass Hitlers Regime Krieg und Verderben bedeutete. Um das zu verhindern, fasste er den Entschluss zum Attentat, konstruierte – technisch perfekter als die Offiziere des militärischen Widerstands – eine Bombe samt Zündmechanismus und versteckte sie unbemerkt in einer Säule des Bürgerbräukellers. Heute ist Elser zwar fast so berühmt wie die Geschwister Scholl und Graf Stauffenberg, der Held des 20. Juli 1944. Aber als Person blieb er unbekannt. Dieses akribisch recherchierte Lebensbild zeigt den Schreiner aus Königsbronn in seinem sozialen, historischen und persönlichen Kontext. Wolfgang Benz holt damit nach, was längst überfällig ist: eine wissenschaftlich fundierte Biografie des einfachen Mannes aus dem Volk, der zur Einsicht in die verbrecherische Natur des NS-Regimes gelangte und sich bis zur letzten Konsequenz zum Widerstand entschloss.

Wolfgang Benz ist einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands und hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Widerstands vorgelegt.

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Veranstaltung
Philosophisches Frühstück am Abend serviert: Demokratie als Verteilungsproblem


30.4.2024 | 18:00 | Rudolstadt, Stadtbibliothek, Schulplatz 13

Auch 2024 setzen wir die in der Stadtbibliothek Rudolstadt stattfindenden Philosophieseminare mit Dr. Frithjof Reinhardt vom ipk Bad Berka fort. Im Superwahljahr werden die vier Seminare Aspekte aus dem Themenfeld Demokratie und Wahlen aufgreifen. Zunächst soll es um „Demokratie als Verteilungsproblem“ gehen.

Dass „die Demokratie in größter Gefahr ist“ wird überall thematisiert, niemand kann sich dieser Warnung entziehen. Für den Soziologen Stephan Lessenich ist Demokratie heute ein Hochwertbegriff, so dass sich selbst die brutalsten Diktatoren als Demokraten bezeichnen und die Feinde der Demokratie diese missbrauchen, um ihre autoritären Ziele zu verwirklichen. Man kann in dieser Situation die Gefahren beschreiben, die Wut analysieren oder zeigen, dass es „die“ Demokratie gar nicht gibt und dass deren Glorifizierung wiederum selbst gefährlich ist. Die Thematisierung systematischer Probleme von Demokratie in der Theorie soll zu einem besseren Verständnis und damit zum Schutz und zur Weiterentwicklung der Demokratie beitragen. Dabei könnte sich das Verteilungsproblem als eines der zentralen Demokratieprobleme herausstellen. Gleichzeitig soll auf die Bedeutung von Wahlen in der Demokratie eingegangen und dennoch betont werden, dass Demokratie nicht auf Wahlen zu reduzieren ist. Gedankenaustausch und Kommunikation als Kernelemente der Demokratie wird hinreichend Raum gegeben, damit die Teilnehmenden Demokratie praktisch (er)leben können.


Veranstaltungsreihe
Von der Demagogie zum Populismus. Der Kampf um die Republik in den 1920er und den 2020er Jahren


02.5.2024 | 19:00 | Jena, Villa Rosenthal, Mälzerstraße 11

Was heute Populismus genannt wird, wurde in der Geschichte des demokratischen Denkens lange Zeit als "Demagogie" bezeichnet. Mit ihr ist in der Demokratie immer zu rechnen, und sie birgt viele Gefahren, aber auch einige Chancen. Der Soziologe Max Weber hat sich zu Beginn der Weimarer Republik genauer mit diesem Phänomen beschäftigt. Von seinen Überlegungen kann auch die Einordnung heutiger Phänomene sehr profitieren. Gehört etwas Populismus zu einer lebendigen Demokratie? Oder macht er sie kaputt?
Teil 2 von 6 der Veranstaltungsreihe „Angegriffen und Abwehrbereit? Die Demokratie im Wahljahr 2024“ der Forschungsstelle Weimarer Republik an der FSU Jena und der Landeszentrale für politische Bildung, in Kooperation mit JenaKultur, der Volkshochschule Jena, ThILLM und JenaTV.
Weitere Termine: 23. Mai, 6. Juni (in der Volkshochschule Jena, Grietgasse 6), 13. Juni, 27. Juni, jeweils 19:00 Uhr
Prof. Dr. Marcus Llanque, Professor für politische Theorie an der Universität Augsburg und Mitglied des wiss. Beirates an der Forschungsstelle Weimarer Republik
Veranstalter: Forschungsstelle Weimarer Republik an der FSU Jena und Landeszentrale für politische Bildung

Weitere Informationen

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Online-Redaktion: Michael Panse
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