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06.04.2022 | 19:00 | Rathaussaal der Stadtbibliothek Nordhausen, Nikolaiplatz 1
1963 dringt das Wort "Auschwitz" mit Wucht in deutsche Wohnzimmer. Gegen 22 ehemalige NS-Schergen wird Anklage erhoben, in Frankfurt beginnt ein Mammutprozess. Ein Mann hat diesen Prozess fast im Alleingang auf den Weg gebracht: Fritz Bauer, Generalstaatsanwalt in Hessen. Er kämpft für die Aufklärung von NS-Verbrechen. Kein anderer Jurist wird in dieser Zeit so heftig angefeindet und ausgegrenzt. Und aus heutiger Sicht muss man sagen: Kein anderer ist auch so wirkungsvoll. Er bringt sein Land zum Sprechen, seine Zunft erzürnt er: „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland“, so beschreibt er einmal seine Lage. Der Mann, der die Deutschen mit ihrer Geschichte konfrontiert, hat dabei selbst eine faszinierende, kaum bekannte Geschichte. Fritz Bauer, ein Sozialdemokrat jüdischer Herkunft, der nach der Machtübernahme der Nationalsozialsten 1933 verhaftet und ins Konzentrationslager verschleppt wird, ist ein Exil-Weggefährte Willy Brandts. Von Frankfurt aus jagt er auch den Chef-Organisator des Holocaust, Adolf Eichmann, und bringt ihn vor Gericht.

Ronen Steinke, Redakteur und Journalist der Süddeutschen Zeitung, promovierte in Jura mit einer Arbeit zu Kriegsverbrechertribunalen nach 1945. 2013 erschien seine Biografie "Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht", die zur Grundlage für den preisgekrönten Kinofilm "Der Staat gegen Fritz Bauer" wurde.
Buchvorstellung Ronen Steinke:  Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht
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