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28.06.2022 | 09:30 | Erfurt, Zughafen
In regelmäßigen Abständen werden kontroverse Debatten über die Stabilität demokratischer Orientierungen im Osten geführt. Der Rechtsextremismus hat hier zweifellos eine Spezifik. Sie zeigt sich vor allem in einer besonderen Gewaltdichte. Rechtsextreme Wahlparteien haben mehrfach Wahlerfolge feiern können, in der sich bis heute politische Kontinuitäten widerspiegeln, die in die sog, Baseballschlägerjahre der frühen 1990er Jahre zurückreichen. Die Wählermilieus haben sich radikalisiert und zeichnen sich bisher durch eine hohe Stabilität aus. Auch die soziale Bewegungsdynamik ist durch die Bereitschaft zu Militanz geprägt. Die unverzichtbare Abgrenzung von Demokratiefeinden und radikalen Rechten erodiert offensichtlich in der Gesellschaft, wie auch die jüngsten Mobilisierungswellen der Pandemieleugnerszene zeigen. Über die Ursachen dieser Entwicklungen findet eine kontroverse Diskussion statt, in der die Erbschaft autoritärer Traditionen (nicht nur der DDR) und die besonderen Transformationserfahrungen nach 1990 häufig gegeneinander gestellt statt zusammen gedacht werden. Die radikale Rechte wähnt die DDR als Sehnsuchtsort einer autoritären und ethnisch homogenen Gesellschaft. Wir wollen mit unserer Tagung, die wir mit Mobit veranstalten, die empirischen Befunde zum Rechtextremismus im Ost-West-Vergleich vorstellen und nach der Wirksamkeit langer autoritärer Traditionen wie auch nach den politischen Spätfolgen der frühen 1990er fragen, die bis heute eine offene, demokratische Kultur beschädigen.
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Tagung: Rechter Osten!?. Schwierige Erbschaften, soziale Umbrüche und Demokratiegefährdung
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