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Aus Anlass des 25. Todestages von Autor Jurek Becker (1938-14.03.1997) und des 90. Geburtstages von Regisseur Frank Beyer zeigt die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Kooperation mit dem Lese-Zeichen e.V., dem Film e.V. Jena und dem Kino im Schillerhof die einzige DEFA-Produktion, die für einen Oscar® als Bester Fremdsprachiger Film nominiert gewesen war (1977): Jakob der Lügner. Geplant ist das Projizieren der 35mm Kopie. Für eine Einführung in Roman und Film sorgen der Jenaer Literaturwissenschaftler Martin Straub und der Berliner Filmpublizist Klaus –Dieter Felsmann, die beide im Anschluss an die Vorführung auch für ein Filmgespräch zur Verfügung stehen.
Beckers Roman war 1969 erschienen, vorher aber bereits als Film geplant gewesen. Das Projekt scheiterte nach dem Verbot von Beyers „Spur der Steine“ (1965) und wegen Problemen mit der Dreherlaubnis in Polen. Nach dem Erfolg von Beckers Roman startete die DEFA ab 1972 einen zweiten, schließlich erfolgreichen Versuch zur Realisierung des Filmprojekts. Roman und Film erzählen die tragikomische Geschichte von Jakob Heym, der 1944 in der Trost- und Ausweglosigkeit eines jüdischen Ghettos in Osteuropa Hoffnung bei seinen Leidensgenossen verbreitete mit der „Lüge“, trotz des von der SS erlassenen Verbots ein Radio zu besitzen, aus dem er optimistisch Stimmendes vom Näherrücken der Befreier höre und damit so einiges im Ghetto in Bewegung setzt…

Regie: Frank Beyer; Drehbuch: Jurek Becker, Frank Beyer; Darsteller: Vlastimil Brodský (Jakob Heym), Erwin Geschonneck (Kowalsk), Henry Hübchen (Mischa), Blanche Kommerell (Rosa Frankfurter), Dezső Garas (Herr Frankfurter), Zsuzsa Gordon (Frau Frankfurter), Reimar J. Baur (Herschel Schtamm), Armin Mueller-Stahl (Roman Schtamm), Hermann Beyer (Wachhabender), Klaus Brasch (Najdorf) u.v.a.; DEFA 1974 (100 min.)