Veranstaltungen

28.01.2023 | 16:30 | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7
28.01.2023 | 16:30 Uhr | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7

Filmpremiere zur temporären künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum "Schreiben gegen das Vergessen" und Vorstellung des digitalen Thüringer Gedenkbuches für die ermordeten Jüdinnen und Juden

Die Künstlerin Margarete Rabow hat mit „Schreiben gegen das Vergessen“ eine Gedenkaktion entwickelt, an der sich viele Menschen beteiligen können. Die Namen der Todesopfer der Shoah einer Stadt, einer Region oder eines ganzen Landes werden im öffentlichen Raum mit weißer Schulkreide auf den Boden geschrieben. Die filmische Dokumentation der Schreibaktionen in Erfurt, Meiningen, Gera und Weimar im Jahr 2022 hat nun Premiere im Erinnerungsort Topf & Söhne. Gleichzeitig wird ein künstlerischer Film mit allen über 2.000 Namen der Thüringer Opfer gezeigt, die in der Abschluss-Schreibaktion in Weimar geschrieben wurden. Die Einzelbilder wurden mit einer analogen 16mm Filmkamera aufgenommen und aufwändig zu einem Film mit 24 Namen pro Sekunde zusammengeschnitten. Der Film wird von der Künstlerin persönlich vorgestellt.

Die Namen und Schicksale all dieser Menschen veröffentlicht erstmalig das Thüringer Gedenkbuch für die ermordeten Jüdinnen und Juden auf www.juedisches-leben-thueringen.de. Das digitale und für jede*n im Internet zugängliche Gedenkbuch liefert eine neue Grundlage für Forschung und Bildungsarbeit und stellt ein Angebot für die Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte in Thüringen und dem Antisemitismus dar. Es wird fortlaufend an neue Erkenntnisse angepasst. Informationen, Ergänzungen und Korrekturen an: gedenkbuch.topfundsoehne@erfurt.de

anschließend

Olivier Messiaen – Quatuor pour la fin du temps / Quartett für das Ende der Zeit

Gedenkkonzert mit dem Ensemble Majore

Der französische Komponist Olivier Messiaen (1908-1992) befand sich in einem Kriegsgefangenenlager der deutschen Wehrmacht, dem Stalag VIII-A im damaligen Görlitzer Stadtteil Moys östlich der Neiße, als er das Kammermusikwerk Quatuor pour la fin du temps (deutsch: Quartett für das Ende der Zeit) vollendete und uraufführte. Die ungewöhnliche Instrumentierung ergab sich aus den anwesenden Musikern unter den Mitgefangenen: einem Klarinettisten, einem Geiger, einem Cellisten und Messiaen selbst am Klavier. Die Musik, eng verbunden mit Beobachtungen der natürlichen Schöpfung, gab Messiaen und seinen Mitgefangenen Lebenskraft. Das Stück, eines der zentralen Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts, spiegelt die Erinnerung an den zerstörerischen Krieg ebenso wie die Hoffnung, dass Menschen unterschiedlichster Nationen, Kulturen und sozialer Schichten, in den Freiräumen des menschlichen Geistes und der menschlichen Seele einander grenzenlos nahekommen können.

In Zusammenarbeit mit: Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek, Kammermusikverein Erfurt e.V.
Die Namen schreiben – der Menschen gedenken
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