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05.03.2024 | 18:30 | Erfurt, Radio F.R.E.I., Gotthardtstraße 21
Punk in der DDR existierte etwa zehn Jahre, von 1979 bis 1989 – und brachte einen schillernden Aufruhr in das erstarrte Betongrau des real existierenden Sozialismus. Mit unverhältnismäßig scharfen Waffen ging die Staatsmacht gegen das Phänomen Punk vor, Protagonist*innen früher Bands wurden „zersetzt“, zur Armee eingezogen, ausgewiesen oder eingesperrt. Dennoch ließ sich das Bedürfnis nach schnellem, hartem Punkrock und feinsinnig kritischen Texten nicht unterdrücken - die zweite Generation der DDR-Punks eroberte ab Mitte der Achtzigerjahre ihren Platz in Jugendklubs und Radio-Sendungen, während mutige evangelische Pfarrer weiter ihre Kirchen als Schutzraum anboten. Thüringen war eines der Zentren der Offenen Arbeit, Hand in Hand mit Friedens- Umwelt- und Bürgerbewegung rüttelte der Punk am maroden Gehäuse der Diktatur und tanzte dem Untergang des Landes entgegen.
Anne Hahn und Frank Willmann dokumentieren, reflektieren und provozieren eine Auseinandersetzung mit Punk Made in GDR. Sie lassen Protagonist*innen, Forscher- und Dichter*innen in einer einzigartigen Punk-Collage auftreten, die jetzt auf Lesereise im thüringischen Kernland zu erleben ist.
Anne Hahn / Frank Willmann: negativ – dekadent. Punk in der DDR
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