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10.11.2024 | 18:00 | Weimar, Kino mon ami, Goetheplatz 11
In der DDR der achtziger Jahre zählte der Schriftsteller Lutz Rathenow (Jahrgang 1952) zu den prominentesten Systemkritikern. Allen Repressalien zum Trotz und obwohl er nur im Westen veröffentlichen konnte, weigerte er sich, die DDR zu verlassen. Vom 27. Januar bis 18. Februar 1990, in der bewegten Zeit zwischen dem Sturz der SED-Diktatur und den ersten freien Wahlen in der DDR, begleiteten ihn Hilde Bechert und Klaus Dexel durch seinen Alltag in Ost-Berlin, auf seiner ersten Reise in den Westen und nach Jena, in die Stadt seiner Geburt, Kindheit und Jugend. Dort nimmt Rathenow die Entschuldigung für seine Relegierung von der Uni entgegen, die 1977 aus politischen Gründen erfolgt war, und besucht die örtliche Stasi-Zentrale, in der er einst inhaftiert war und die nun von seinen Freunden besetzt ist. Die Filmemacher enthalten sich eines verbalen Kommentars, sondern ergänzen ebenso einfühlsam wie sinnfällig Lutz Rathenows Beobachtungen, Gedanken, Notizen. Entstanden ist ein ruhiges, ganz unaufgeregtes Dokument der aufregenden Zeit vor genau fünfunddreißig Jahren, das leider nur selten zu sehen war und daher völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.
Der Filmabend findet in Kooperation des Thüringer Zeitzeugenarchivs „Matthias Domaschk“ (ThürAZ) und der Landeszentrale statt. Nach dem Film diskutiert die Bildungsreferentin des ThürAZ Katharina Kempken mit dem Protagonisten Lutz Rathenow und dem Filmhistoriker und ebenfalls ehemaligen DDR-Oppositionellen Dr. Claus Löser.
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